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Reserve-Antibiotika

Gezielt gegen Multiresistenz

Der Einsatz von Reserve-Antibiotika ist in vielen Kliniken zur Routine geworden. Doch welche Substanzen zählen überhaupt zu den Reserve-Antibiotika, wann sind sie indiziert und was ist bei ihrem Einsatz zu beachten?
AutorKontaktMichael Ebenhoch
AutorKontaktAnka Röhr
Datum 19.01.2020  08:00 Uhr

Gruppen 3b und 3c

3b: Ceftazidim/Avibactam

Avibactam ist ein Vertreter einer neuen Klasse von Betalactamase-Inhibitoren. Diese sind potenter und hemmen ein breiteres Spektrum von Enzymen im Vergleich zu Tazobactam. Damit wird verhindert, dass das eigentlich wirksame Ceftazidim durch ein sehr breites Spektrum von Betalactamasen abgebaut und damit inaktiviert wird. Somit ist diese fixe Wirkstoffkombination ­gegen ein sehr breites Spektrum an hochresistenten Enterobakterien, zum Beispiel mit ESBL- oder Cephalosporinasen-bildenden Genen, wirksam. Auch die Aktivität gegenüber Ceftazidim-resistenten Pseudomonaden wird durch Avibactam deutlich gesteigert.

Zugelassen ist die Substanzkombination für komplizierte Harnwegsinfekte, nosokomiale (im Krankenhaus erworbene) Pneumonien einschließlich Beatmungspneumonie und bei schweren Infektionen mit aeroben gram­negativen Erregern mit begrenzten ­Behandlungsoptionen.

Aus klinischer Sicht liegt die Hauptindikation in der Behandlung von Infektionen mit 4-MRGN-Enterobakterien (MRGN: multiresistent gramnegativ; Tabelle 1), gegen die ansonsten nur noch Substanzen mit schlechterer Wirksamkeit und/oder höherer Toxizität eingesetzt werden können. Die Verträglichkeit ist wie bei anderen Beta­lactam-Antibiotika sehr gut.

3c: Ceftolozan/Tazobactam

Die Kombination Ceftolozan/Tazobactam verfügt über eine hohe Aktivität auch gegen Ceftazidim- und Meropenem-resistente Pseudomonas-aeruginosa-Stämme sowie bei vielen ESBL-bildenden Enterobakterien. Sie zeigt aber keine Wirkung bei grampositiven Bakterien wie Staphylokokken oder Streptokokken und Anaerobiern (außer Bacteroides). Im Vergleich zu Ceftazidim/Avibactam hat Ceftolozan/Tazobactam keinerlei Aktivität gegen Carbapenemasen.

Die Zulassung umfasst die Behandlung komplizierter intraabdomineller Infektionen, der akuten Pyelonephritis und von komplizierten Harnwegsinfektionen. Zudem ist die Zulassung für die Behandlung nosokomialer Pneumo­nien mit höherer Dosierung von der ­europäischen Zulassungsbehörde EMA erteilt worden.

Haupteinsatzgebiet dieser Wirkstoffkombination sind Infektionen mit 4-MRGN-Pseudomonas-aeruginosa-Stämmen, gegen die ansonsten nur noch Aminoglykoside oder Colistin wirksam sind. Diese beiden Substanzklassen sind im Vergleich zu Betalactam-Antibiotika schlechter wirksam und führen deutlich häufiger zu schweren Nebenwirkungen.

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