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Reserve-Antibiotika

Gezielt gegen Multiresistenz

Der Einsatz von Reserve-Antibiotika ist in vielen Kliniken zur Routine geworden. Doch welche Substanzen zählen überhaupt zu den Reserve-Antibiotika, wann sind sie indiziert und was ist bei ihrem Einsatz zu beachten?
AutorKontaktMichael Ebenhoch
AutorKontaktAnka Röhr
Datum 19.01.2020  08:00 Uhr

Cephalosporine

Die parenteral applizierbaren Cephalosporine werden in Deutschland nach den Empfehlungen der Leitlinie »Kalkulierte parenterale Initialtherapie bakterieller Erkrankungen bei Erwachsenen – Update 2018« der Paul-Ehrlich-Gesellschaft in fünf Hauptgruppen (Generationen) eingeteilt (Tabelle 2).

Gruppe Cephalosporine
1 Cefazolin
2 Cefuroxim
3a Cefotaxim, Ceftriaxon
3b Ceftazidim (+/- Avibactam)
3c Ceftolozan/Tazobactam
4 Cefepim
5 Ceftarolin, Ceftobiprol
Tabelle 2: Gruppeneinteilung der parenteral applizierten Cephalosporine

Die Einteilung richtete sich ursprünglich nach der Markteinführung, wird mittlerweile aber durch das Wirkspekturm charakterisiert. Cephalosporine der ersten ­Generation (Beispiel Cefazolin) wirken vor allem im grampositiven Bereich. Mit der Weiterentwicklung (zweite bis fünfte Generation) wurde das Wirkspektrum in den gramnegativen Bereich erweitert.

Dabei beinhaltet die neue Gruppe 3c das neue Cephalosporin Ceftolozan, das mit dem bewährten Betalactamase-Inhibitor Tazobactam in Fixkombination seit 2015 zur Verfügung steht. Cefoxitin war bisher der einzige Vertreter der Gruppe 5. Da dieser Wirkstoff in Deutschland nicht mehr erhältlich ist, wurde die Gruppe 5 neu definiert und Ceftarolin und Ceftobiprol, zwei neue Cephalosporine mit MRSA-Aktivität, darin aufgenommen.

Die pharmakodynamischen Eigenschaften der Cephalosporine entsprechen denen der Penicilline. Sie wirken über die Hemmung der Zellwandsynthese. In der Pharmakokinetik stimmen sie weitgehend überein. Die meisten Cephalosporine werden überwiegend unverändert renal ausgeschieden. Die durchschnittliche Plasmahalbwertszeit bei nierengesunden Patienten liegt bei einer bis zwei Stunden. Cephalosporine verteilen sich extrazellulär wie die ­Penicilline mit einem kleinen Verteilungsvolumen. Ihre Verträglichkeit ist im Allgemeinen sehr gut. Allergische Reaktionen sind weniger häufig als bei Penicillinen. Kreuzallergien zu den ­Penicillinen sind selten.

Im Folgenden werden die neu entwickelten Cephalosporine (Ceftarolin, Ceftobiprol, Ceftolozan) sowie die Kombinationen aus bewährten Sub­stanzen mit neuen Betalactamase-Inhibitoren wie Ceftazidim/Avibactam ­beschrieben.

Der wichtigste Mechanismus bei der Resistenzbildung gegen Betalactam-Antibiotika ist die Bildung von ­Betalactamasen. Breitspektrum-Betalac­tamasen (ESBL: Extended Spectrum ­Beta-Lactamases), die von Enterobakterien gebildet werden, haben sich weltweit massiv verbreitet. Aufgrund der sehr eingeschränkten Therapieoptionen gegen ESBL-Bildner gelten diese Keime weltweit als Gesundheitsrisiko. Das Wissen um die Einteilung der Beta-Lactamasen ist notwendig, um die neuen Kombinationen aus Betalactam-Antibiotika und Betalactamase-Inhibitoren zielgerichtet einsetzen zu können (Tabelle 3).

Klasse Art Beispiele
A Serin-β-Lactamasen verschiedene Penicillinasen und ESBL
B Metallo-β-Lactamasen Carbapenemasen
C Serin-β-Lactamasen Cephalosporinasen
D Serin-β-Lactamasen weitere Penicillinasen
Tabelle 3: Einteilung der Betalactamasen nach Ambler nach homologen Aminosäuresequenzen
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