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Vorbild bariatrische OP

Gewichtsreduktion durch neue Medikamente

Dass eine bariatrische Operation bei Adipositas das Gewicht sehr deutlich reduzieren kann, ist bekannt. Medikamente, die nach dem Vorbild der Magen-OP designt sind, wollen an eine identische Effektstärke herankommen.
Sven Siebenand
08.11.2021  14:00 Uhr

Ernährung umstellen und mehr Bewegung: In der Adipositas-Therapie sind diese konservativen Maßnahmen natürlich sinnvoll, Behandlungserfolge aber rar gesät. Auch die derzeit verfügbaren Pharmakotherapien sind längst nicht so effizient wie eine bariatrische Chirurgie. Auf der Herbsttagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft sprach Professor Dr. Sebastian Meyhöfer von der Universität Lübeck von einer anderen Liga, in der die Magenverkleinerung spielt. Sie führt schließlich nicht selten zu einem Gewichtsverlust von deutlich mehr als 20 Prozent des Körpergewichts.

Meyhöfer wies darauf hin, dass hungerhemmende Signale nach einer bariatrischen Operation im Körper deutlich hochreguliert werden, beispielsweise das Peptidhormon GLP-1 (Glucagon-like Peptid 1). Der in der EU derzeit einzige GLP-1-Rezeptoragonist, der für die Therapie der Adipositas zugelassen ist, ist der Wirkstoff Liraglutid (Saxenda®). Meyhöfer informierte, dass rund zwei Drittel der Patienten damit mehr als 5 Prozent ihres Körpergewichts abnehmen, rund ein Drittel mehr als 10 Prozent und etwa 15 Prozent mehr als 15 Prozent des Körpergewichts. »Das ist weit entfernt von dem, was wir bei einer bariatrischen OP erwarten können«, so das Fazit des Mediziners.

In den USA ist mit Semaglutid ein weiterer GLP-1-Rezeptoragonist bei Adipositas zugelassen. Er ist dort unter dem Namen Wegovy® bekannt. In Deutschland ist Semaglutid als Typ-2-Diabetesmedikament als Ozempic® im Handel. Die Europäische Zulassungsbehörde EMA prüft derzeit den Zulassungsantrag für die Adipositas-Therapie. Wichtige Basis dafür sind Ergebnisse des STEP-Studienprogramms mit Semaglutid. Meyhöfer informierte, dass zumindest bei Nicht-Diabetikern eine Abnahme des Körpergewichts von durchschnittlich 15 bis 17 Prozent mit Semaglutid zu erwarten ist. Das sei gut. Aber auch dieser Wirkstoff reiche nicht an die Zahlen heran, die man bei der Magen-OP sieht. Deshalb müsse man sich Gedanken machen, ob mit einer Kombinationstherapie, die verschiedene gastrointestinale Signalwege adressiert, nicht bessere Effekte zu erzielen sind – die bestenfalls an die bariatrische Chirurgie heranreichen.

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