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Covid-19-Imfpstoffe

Gesundheitsminister der Länder fordern neue Bestellfristen

Ärzte bestellen Covid-19-Impfstoffe derzeit mit einem Vorlauf von 14 Tagen in der Apotheke. Den Gesundheitsministern der Länder ist dieses System zu starr. Sie drängen auf eine neue Lösung, die den Ärzten eine flexiblere Planung erlaubt.
Stephanie Schersch
05.11.2021  12:10 Uhr

In vielen Punkten hat das Coronavirus das Gesundheitswesen vor eine Herausforderung gestellt. Das gilt auch und ganz besonders für die Verteilung der Covid-19-Impfstoffe, die bundesweit gerecht in die Fläche gelangen sollen. Gewährleisten soll das ein strikter Prozess mit festen Bestell- und Lieferfristen. So ordern Ärzte jeweils am Dienstag Impfdosen, die dann knapp zwei Wochen später durch Großhandel und Apotheken in die Auslieferung gehen. Mitunter allerdings führt dieses System zu einem Problem. Denn kurzfristig und flexibel können die Praxen auf diese Weise nicht etwa auf eine gesteigerte Nachfrage reagieren.

Auch die Gesundheitsminister der Länder haben die Impfstofflogistik als ein Problem erkannt. Am Bodensee beraten sie seit gestern über die aktuellen Herausforderungen der Pandemie. Gemeinsam fordern die Minister den Bund nun dazu auf, bei der Verteilung der Vakzine noch einmal nachzusteuern. Demnach ist nicht nur die 14 Tage Bestellvorlauf eine Hürde, wie Saarlands Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU) deutlich machte. So seien auch die Größen der Impfstoffvials »nicht mehr zeitgemäß und müssen von sechs bis sieben Impfdosen pro Vial deutlich, bestenfalls auf Einzeldosen, reduziert werden«. Auf diese Weise könnten die Praxen mehr Impfstoffe lagern und flexibler auf Nachfragespitzen reagieren, so Bachmann. Einen entsprechenden Antrag hätten die Gesundheitsminister der Länder einstimmig verabschiedet. »Mit dem Antrag fordern wir vom Bund eine Verbesserung, sodass die Impfstofflieferungen über die Apotheken an die Ärzteschaft flexibler und kurzfristiger umgesetzt werden können und die Impfwilligen schneller einen Termin vor Ort erhalten.«

Ausreichend Impfstoffe im Markt

Für kürzere Bestellfristen hatte sich zuletzt unter anderem auch die Kassenärztliche Bundesvereinigung ausgesprochen. Dabei haben die Ärzte insbesondere die nun anstehenden Auffrischimpfungen im Blick. Wie Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf die Forderung seiner Länderkollegen reagiert, bleibt abzuwarten. Grundsätzlich dürfte der Bund gegen kürzere Bestellfristen allerdings keine größeren Einwände erheben. Die 14-Tage-Regelung für die Bestellungen greift seit Ende Juli. Hintergrund war damals der Wunsch des Bundes, möglich frühzeitig den Bedarf an Impfstoffen in den einzelnen Regionen zu kalkulieren. Inzwischen allerdings sind ausreichend Covid-19-Impfdosen am Markt, sodass ein solches Monitoring für die gerechte Verteilung eigentlich nicht länger erforderlich ist.

Auch die Apotheken dürfte etwa ein wöchentlicher Bestellrhythmus nicht vor größere Herausforderungen stellen. So hatten die Praxen zu Beginn der Impfkampagne im Frühjahr schon einmal mit nur einer Woche Vorlauf geordert. Damals war die Versorgung noch nach einem strikten Verteilschlüssel des Bundesministeriums für Gesundheit erfolgt.

Schwieriger in der Umsetzung dürfte hingegen die zweite Forderung der Länder sein. Denn kleine Impfstoff-Vials ziehen unweigerlich höhere Produktionskosten nach sich, die Hersteller an ihre Abnehmer weiterreichen können. Damit wiederum würden dann auch die Kosten der deutschen Impfkampagne in die Höhe schnellen.

 

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