Gesundheitskompetenz von klein auf fördern |
Neben Kursen zu Ersthelferwissen gibt es in vielen Schulen auch Projekte zur Gesundheitsförderung und Prävention. / © Adobe Stock/Matej Kastelic
Der diesjährige Welttag der Patientensicherheit am 17. September steht unter dem Motto »Patientensicherheit von Kind an – eine Investition fürs Leben«. Gerade in der Pädiatrie ist eine enge, interprofessionelle sowie sektorenübergreifende Zusammenarbeit von enormer Bedeutung. Apotheker spielen besonders im Medikationsmanagement sowie bei der Herstellung kindgerechter Formulierungen eine wichtige Rolle. Jedoch muss ihre Expertise noch stärker auch in der Gesundheitsbildung von Kindern und Jugendlichen Beachtung finden. Denn die (frühzeitig) erworbene Gesundheitskompetenz kann die Patientensicherheit sowie die Patientenversorgung positiv beeinflussen.
Werden Themen zu gesellschaftsrelevanten Erkrankungen wie Demenz, Diabetes mellitus, Infektionen oder psychischen Erkrankungen auch Kindern und Jugendlichen zielgruppenorientiert vermittelt, können diese das Gesundheitswissen aus der Schule in das häusliche Umfeld tragen und zusätzlich eine Multiplikator- sowie Vorbildfunktion im familiären/gesellschaftlichen Setting einnehmen. Zudem kann der frühzeitige Erwerb von Gesundheitsinformationen das eigenverantwortliche Handeln von Heranwachsenden stärken.
Ein Beispiel ist die Grundschule in Oberschöna, Mittelsachsen, die seit vielen Jahren die AG »Kleine Lebensretter« anbietet. Ursprünglich lag der Fokus auf der Vermittlung von Erste-Hilfe-Maßnahmen, um Grundschulkindern Kenntnisse im Umgang mit Notfällen nahezubringen, damit diese im Ernstfall schnell und richtig handeln können. Inzwischen hat sich die AG weiterentwickelt und zusätzlich viele Elemente der Gesundheitsförderung integriert. Der Schwerpunkt liegt nunmehr auf der Stärkung des Gesundheitsverständnisses und auf Maßnahmen zur Prävention von diversen Erkrankungen.
Impulsgebend für die Neuausrichtung war die Kampagne #DeutschlandErkenntSepsis. Diese Aktion zielt darauf ab, sowohl medizinischem Fachpersonal als auch der Allgemeinbevölkerung das Thema näherzubringen und das Bewusstsein dafür zu stärken. Sepsis kann aus verschiedenen Infektionen heraus zu einem medizinischen Notfall werden, der oftmals mit einer intensivmedizinischen Versorgung einhergeht – insbesondere, wenn es zu Therapieverzögerungen kommt. Entscheidend ist deshalb, die Symptome schnell und zuverlässig zu erkennen. Die Aufklärung ist somit von enormer Bedeutung und muss eine Vielzahl von Adressaten erreichen.