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Tattoos
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Gesundheitliche Langzeitfolgen nicht absehbar

Ob aus Gründen der Ästhetik oder der Provokation: 10 Prozent der Deutschen tragen mehrere Tattoos. Zur Risikoeinschätzung fehlen Langzeitbeobachtungen. Es gibt jedoch erste Hinweise, dass es zu chronischen Gesundheitsschäden kommen kann.
AutorKontaktChristiane Berg
Datum 02.03.2021  11:01 Uhr

Auch die Entfernung birgt Risiken

Sofern mögliche Tattoogifte erst einmal tiefer in den Organismus eingedrungen sind, können sie nicht mehr vollständig ausgesondert werden. Besteht jedoch der Wunsch, das Tattoo entfernen zu lassen, so gibt es mehrere Möglichkeiten, unter anderem die Laserbehandlung. Dabei werden die Farbpartikel in der Dermis durch den Laserstrahl auf sehr hohe Temperaturen erhitzt und zerplatzen, worauf sie über das Lymphsystem abtransportiert und anschließend über Leber und Niere ausgeschieden werden. Auch dieses Procedere sei allerdings durchaus mit Gefahren verbunden, wie Spading ausführte.

Probleme könne insbesondere das blaue Tattoopigment Phthalocyaninblau bereiten. Es komme zur Freisetzung von zum Teil erheblichen Mengen an Blausäure, die im Körper zu Zell- und Organschäden mit möglicherweise auch tödlichem Ausgang führten. Das Gefahrenpotenzial sei umso größer, je umfangreicher die zu entfernende Tätowierung sei.

Als weiteres Verfahren schilderte Spading die Entfernung von Tattoos mit 40-prozentiger Milchsäure, die analog zu den Pigmenten in die Dermis gespritzt wird. Auch hier seien allerdings teilweise schwere Entzündungsreaktionen mit der Bildung von Wundmalen zu beobachten. Gleiches gelte für die Diathermie, bei der in der Haut mittels Strom Temperaturen erzeugt werden, unter denen die Farbpigmente quasi verbrennen. Bei der ebenfalls von Medizinern angewandten Dermabrasion (Hautabschleifung) mittels eines Sandstrahlgerätes oder eine Fräse handelt es sich um ein »zwar gründliches Verfahren«, doch sei auch hier das Narbenrisiko besonders hoch.

Im Falle kleinerer Tattoos könnten die Hautstellen mit der Tätowierung unter örtlicher Betäubung chirurgisch entfernt (Exzision) und die angrenzenden Areale nach Dehnung zusammengenäht werden, so Spading weiter. Auch hier sei die Bildung von Wundmalen nicht auszuschließen. Von Vorteil sei allerdings, dass sich das Tattoo definitiv durch einen einmaligen Eingriff beseitigen lasse.

Etwas geringer sei die Narbenbildung beim sogenannten Waterjet-Cutting, bei dem die tätowierten Hautbereiche unter Vollnarkose mit einem feinen Wasserstrahl quasi unterhöhlt und die Farbpigmente weggespült würden. Mit dieser Technik sei auch die Entfernung großflächiger Tätowierungen möglich, sagte Spading.

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