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Coronainfektion

Geringeres Ansteckungsrisiko dank Nahrungsmittelallergie?

Wer an einer Lebensmittelallergie leidet, hat es oft nicht einfach. Nun gibt es aber einmal eine positive Nachricht für Betroffene: Eine Studie kam zu dem Ergebnis, dass das Risiko für eine Coronainfektion bei Vorliegen einer entsprechenden Allergie nur noch halb so groß ist.
Sven Siebenand
24.06.2022  09:00 Uhr

In einer Pressemitteilung informiert das US-amerikanische National Institute of Allergy and Infectious Diseases über Ergebnisse der Beobachtungsstudie HEROS. Sie sollte dazu dienen, Informationen zum SARS-CoV-2-Infektionsrisiko innerhalb von Familien beziehungsweise Haushalten zu generieren. In der Studie wurden 2020 und 2021 mehr als 4000 Menschen aus insgesamt knapp 1400 Haushalten regelmäßig auf eine Infektion mit dem Coronavirus getestet. Wenn ein Mitglied eines Haushalts Symptome entwickelte, die auf Covid-19 hinwiesen, wurden zusätzliche Nasenabstriche genommen. Zudem gab es wöchentliche Fragebögen.

Einige Ergebnisse der Studie, die ein Team um Dr. Max A. Seibold von National Jewish Health in Denver im »Journal of Allergy and Clinical Immunology« veröffentlichten, bestätigen frühere Beobachtungen. So hatten Menschen mit einem hohen Body-Mass-Index (BMI) ein erhöhtes Infektionsrisiko. Asthma dagegen erhöhte das Risiko für eine Ansteckung mit SARS-CoV-2 nicht. Besonders überraschend war allerdings die Beobachtung, dass sich Personen mit einer Lebensmittelallergie deutlich seltener infizierten. Verglichen mit Personen ohne Lebensmittelallergie war ihr Infektionsrisiko in der Studie nur halb so hoch.

Warum ist das so? Die Forschenden konnten ausschließen, dass die Personen mit Nahrungsmittelallergie wegen der Allergie seltener aus dem Haus gingen und zum Beispiel ein Restaurant aufsuchten – einen möglichen Ansteckungsort. Hier gab es laut der Pressemeldung nur einen geringen Unterschied zwischen den Gruppen.

Die Forschenden spekulieren vielmehr, dass eine spezielle Art von Entzündung, die durch Typ-2-Zytokine verursacht wird und bei Personen mit Lebensmittelallergien gängig ist, das verringerte Infektionsrisiko erklären könnte. Seibold war zuvor schon an Untersuchungen beteiligt, die zeigen, dass eine allergische Typ-2-Entzündung die Konzentration an ACE2-Rezeptoren reduziert. Dieser Rezeptor ist die Eintrittspforte für das Virus in die Wirtszelle. Weniger ACE-2-Rezeptor könnten also bei Personen mit Lebensmittelallergie dazu führen, dass es dem Virus erschwert wird, Zellen zu infizieren.

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