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Hygiene-Museum Dresden

Genforschung und Gesellschaft

Bereits 1998 widmete das Deutsche Hygiene-Museum in Dresden (DHMD) der Genforschung eine Ausstellung. Thematischer Schwerpunkt damals: ihre potenziellen und tatsächlichen Anwendungsmöglichkeiten in der Medizin. 25 Jahre später geht es im DHMD nun wieder um Genforschung, jetzt aber aus einem anderen Blickwinkel.
Ulrike Abel-Wanek
07.03.2023  07:00 Uhr

Ausstellung in vier Kapiteln

Genetische Analysen helfen dabei, Krankheiten besser zu verstehen oder Kriminalfälle zu lösen. Von der Sequenzierung des Neandertalergenoms über die Genschere CRISPR-Cas9 bis hin zu modernen mRNA-Impfstoffen hat die Genforschung faszinierende Technologien hervorgebracht. Sie sind aber auch im Begriff, das traditionelle Verständnis von den vier Grundpfeilern der menschlichen Existenz zu verwischen: Herkunft, Identität, Gesundheit und Natur.

Der erste von vier Abschnitten beim Gang durch die Ausstellung thematisiert die »Herkunft« als Zusammenspiel von Genen und Geografie und führt die geringen genetischen Unterschiede zwischen Menschen vor Augen, die sich meist bei der Anpassung an regionale Lebensbedingungen über Generationen hinweg gebildet haben. Dieses Wissen wird zur Erforschung menschlicher Migrations- und Evolutionsgeschichte genutzt und steht im Dienst von Forensik, Humanmedizin und individueller Ahnenforschung. Lässt es sich gewährleisten, dass sensible genetische Informationen nicht zur Kontrolle oder Verfolgung von Minderheiten verwendet werden? Und was bestimmt überhaupt, wer wir sind - die genetische Disposition oder doch die Umwelt? Objekte zu den Themen Zwillingsforschung und Epigenetik, zur Geschlechtsidentität und sexuellen Orientierung in Teil zwei der Ausstellung geben Einblick in das unauflösliche Zusammenspiel von Veranlagung und individueller Lebensentwicklung. Berühmte Namen wie Rosalind Franklin, James Watson und Francis Crick führen aus historischer Perspektive tiefer hinein in die Erforschung des Erbguts.

Große Hoffnungen ruhen auf Gentherapien, die Krankheiten bereits in den Zellen von Patientinnen und Patienten heilen können. Nur wenige wurden bisher zugelassen. Werden sich Risiken und Kosten in Zukunft verringern? Der dritte Ausstellungsteil widmet sich der »Gesundheit« und den gentechnischen Verfahren, um diese zu erhalten oder wiederherzustellen. Interaktive Stationen erleichtern es hier anhand von Fallbeispielen, eigene Positionen zu ethischen Fragen wie dem Eingriff in das Leben eines ungeborenen Kindes zu finden.

Das letzte Kapitel »Natur – eine neue Schöpfung?« führt Besucherinnen und Besucher in ein »Gewächshaus« mit Bildern, Plastiken, Installationen und der Frage, wie die Genetik das Verhältnis von Mensch und Natur verändert. Wie sind hier gentechnische Eingriffe angesichts von Artensterben und Klimawandel zu beurteilen?

Genforschung  findet im Labor statt, ihre Auswirkungen betreffen aber Mensch und Natur. Ihre Fürsprecher betonen den möglichen Nutzen für Medizin oder Landwirtschaft, Kritikerinnen hinterfragen die Chancen genetischen Wissens. Die mehrdimensionale kuratorische Herangehensweise der Dresdner Ausstellung ist ein gelungener Beitrag, der Komplexität des Thema gerecht zu werden.

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