| Christina Hohmann-Jeddi |
| 31.01.2022 09:00 Uhr |
Die Verkürzung der Geltungsdauer des Genesenenzertifikats von sechs auf drei Monate hatte, auch weil sie überraschend kam und keine Übergangsfristen enthält, für Unruhe gesorgt. Am Freitag verteidigte Bundesgesundheitsminister Professor Dr. Karl Lauterbach (SPD) die umstrittene Regelung erneut als »sinnvoll«. »Bei Omikron haben wir das Problem, dass derjenige, der sich an der Delta-Variante infiziert hatte, sich schon nach drei Monaten an Omikron infizieren kann«, erklärte Lauterbach in der Bundespressekonferenz in Berlin. Der Genesenenstatus für sechs Monate sei mit Blick auf die nicht gebannte Infektions- und Ansteckungsgefahr »nicht sicher«.
In anderen EU-Staaten gelten Menschen, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben, für einen Zeitraum von sechs Monaten als genesen. Die Regel betrifft auch Menschen, die beispielsweise von einem EU-Land in ein anderes reisen wollen. Deutschland setze sich auch dafür ein, dass der Genesenenstatus auf EU-Ebene auf drei Monate verkürzt werde, so Lauterbach.
RKI-Präsident Professor Dr. Lothar Wieler betonte, dass die Immunität nach Infektion weniger belastbar sei als nach Impfung und zudem auch interindividuell stark schwanke. »Nach Impfung gibt es eine viel definiertere Immunantwort«, so Wieler. Das rechtfertige auch, dass der Genesenenstatus zeitlich begrenzt sei.
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