Gematik beauftragt DAV mit Apothekenverzeichnis-Server |
Der DAV muss bis Ende Juni 2021 dieses Jahres ein Apothekenverzeichnis für die E-Rezept-App der Gematik zur Verfügung stellen. / Foto: imago images / Future Image
Anfang Juli dieses Jahres geht es los: Dann wird die Gematik die technische Infrastruktur für die Einführung des E-Rezepts bereitstellen. Neben dem zentralen Fachdienst (Server) gehört dazu natürlich auch die Patienten-App. Laut Gesetz sollen zunächst alle elektronischen Verordnungen über diese Gematik-App abgewickelt werden. Die Patienten können ihre Verordnungen aus der Gematik-App zwar noch an andere Anbieter weiterleiten. Aber schon in der staatlichen Anwendung wird es die Möglichkeit geben, die E-Rezepte einer Apotheke oder einem Versandhändler zuzuweisen.
Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, dass die staatliche E-Rezept-App ein ordentliches Apothekenverzeichnis hat – ein Verzeichnis, das den Patienten nicht nur die nächstgelegene Offizin anzeigt, sondern auch weitergehende Service-Informationen bietet (beispielsweise zu Öffnungszeiten, Parkplätzen vor der Apotheke, gesprochene Sprachen, Botendienst-Angebot, etc.).
Die ABDA hatte sich in den vergangenen Wochen in die Angelegenheit eingemischt und der Gematik angeboten, sich um die Erstellung des Verzeichnisses zu kümmern. Die ABDA-Mitgliederversammlung hatte dazu Anfang Februar 2021 beschlossen, bis zu 250.000 Euro in die Einrichtung eines dafür benötigten, sogenannten »FHIR«-Servers (Fast Healthcare Interoperability Resources) zu investieren. Diese Investition sind nicht umsonst. Denn nach Informationen der PZ wurde der DAV nun offiziell von der Gematik beauftragt, das Verzeichnis einzurichten. Die Gesellschafterversammlung der Gematik, in der das BMG eine Mehrheit von 51 Prozent hat, hat den Auftrag kürzlich beschlossen.
Gematik-Geschäftsführer Markus Leyck-Dieken erklärte dazu gegenüber der PZ: »Die Apothekerschaft stellt der Gematik neben den Basisdaten (Name und Anschrift der Apotheken) wichtige Informationen mit Mehrwert wie etwa Öffnungszeiten und Notdienste bereit. Auch der Weg zur Apotheke wird in geographischen Kartenansichten automatisch dargestellt. Bürgerinnen und Bürger werden so ihren Bedürfnissen entsprechend die passende Apotheke schnell finden.« Die Apotheker würden somit »über viele Jahre hinweg an einem zentralen Bestandteil des E-Rezepts aktiv beteiligt sein«, sagte Leyck-Dieken.
Das Papier-Rezept ist ein Auslaufmodell. Mit dem E-Rezept sollen alle Arzneimittel-Verordnungen über die Telematikinfrastruktur abgewickelt werden. Wir berichten über alle Entwicklungen bei der Einführung des E-Rezeptes. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite E-Rezept.