Geht es auch ohne Antibiotikum? |
Viele Frauen erkranken immer wieder an einem Harnwegsinfekt und viele von ihnen fragen daher auch nach einer Prophylaxe. Die Leitlinie weist auch hier auf nicht antibiotische Optionen hin. Versucht werden können demnach D-Mannose in der Dosierung einmal täglich 2 g, Produkte mit Cranberry/Moosbeeren oder Kombinationen davon. Zwar seien die Studien in ihrem Design und ihren Ergebnissen hier uneinheitlich, doch könne nicht zuletzt vor dem Hintergrund der guten Verträglichkeit ein Versuch empfohlen werden, so die Leitlinie. Eine Dosierungsempfehlung für Cranberry-Produkte gibt sie nicht.
Auch Phytopharmaka kommen zur Vorbeugung wiederkehrender Harnwegsinfekte infrage. So reduzierte eine Kombination aus Meerrettichwurzelextrakt und Kapuzinerkressekraut (Angocin®) in einer Studie die Zahl der Harnwegsinfekte besser als Placebo. Sie punktete außerdem als ergänzende Behandlung zu Antibiotika. Zu vielen Aquaretika wie Birken- und Orthosiphonblätter, Brennnessel- und Goldrutenkraut, Hauhechelwurzel und anderen liegen bisher keine Studien zur Langzeitprävention vor. Sie werden häufig in Form von Kombinationspräparaten (zum Beispiel Aqualibra®) angeboten. Auch sie können ergänzend eingenommen werden. Nicht geeignet für eine dauerhafte Anwendung sind Bärentraubenblätter und Wacholderbeeren.