Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Neue Leitlinie pAVK

Gehen für die Gesundheit

Nach acht Jahren ist die S3-Leitlinie zur peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) endlich aktualisiert worden. Unter dem Strich ist die Therapie jetzt konservativer denn je: Strukturiertes Gehtraining hat einen höheren Stellenwert und wird zum wichtigsten Pfeiler der Therapie. Selbst Katheter-Eingriffe profitieren von gezielter Bewegung.
AutorKontaktElke Wolf
Datum 22.05.2025  07:00 Uhr

Die ganzheitliche Therapie der pAVK ist ein zentraler Punkt der aktualisierten Leitlinie. »Durchblutungsstörungen betreffen den ganzen Organismus und spielen sich nicht nur in den Beinen ab. Die Betroffenen sind mehrfacherkrankt: Viele haben zusätzlich Typ-2-Diabetes, Übergewicht und Bluthochdruck, tragen also ein hohes Risiko, einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall zu erleiden«, erklärte Privatdozent Dr. Ulrich Rother, Vorsitzender der Kommission pAVK und Diabetischer Fuß der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin (DGG), kürzlich bei der DGG-Jahrestagung die Notwendigkeit einer interdisziplinären Behandlung dieser Volkskrankheit. Bis zu 10 Prozent der Menschen in Deutschland seien von einer pAVK betroffen.

Insgesamt 22 Fachgesellschaften plus Patientenvertretern waren an der Ausgestaltung der Leitlinie beteiligt. Die Federführung lag wie zuvor bei der Deutschen Gesellschaft für Angiologie – Gesellschaft für Gefäßmedizin (DGA). Aber selbst der Gefäßchirurg vom Uniklinikum Erlangen sagte: »Ziel muss es sein, das Gefäßsystem möglichst lange in Ruhe zu lassen. Der Stellenwert der konservativen Therapie und vor allem des Bewegungstrainings wird dank seiner Effektivität stark aufgewertet.«

Konkret empfehlen die Leitlinienautoren ein Gehtraining als Initialtherapie im Stadium II, also wenn sich Schmerzen im Beim beim Gehen bemerkbar machen. In Kombination mit einer lipidsenkenden und antithrombotischen Therapie sollen die Aktiv-Einheiten mindestens drei bis sechs Monate konsequent durchgeführt werden. Erst wenn sich die klinische Symptomatik danach nicht verbessert hat, können ab Stadium IIb invasive Maßnahmen erwogen werden. Allerdings muss, das betont die Leitlinie sehr klar, eine ausführliche Aufklärung über damit verbundene Risiken wie der Amputationsgefahr erfolgen.

Auch ein operativer Eingriff, bei dem endovaskulär mithilfe eines Katheters Ballons oder Stents gesetzt oder offen chirurgisch Bypässe gelegt werden, entbindet nicht vom Gehtraining: »Der Erfolg von interventionellen Therapien kann nur dann gehalten werden, wenn anschließend ein konsequentes und einigermaßen strukturiertes Bewegungstraining erfolgt. Nach einer erfolgreichen Rekanalisation bleiben die Gefäße desto länger offen, je länger und öfter man trainiert. Es ist deshalb fundamental, die Betroffenen zu mehr Bewegung anzuhalten.«

Therapeutische Maßnahmen Stadium I Stadium II Stadium III Stadium IV
Risikofaktorenmanagement:
Nikotinkarenz, Diabetestherapie, Statine
Blutdruckbehandlung
+ + + +
Thrombozytenaggregationshemmung:
ASS oder Clopidogrel
+ + +
Bewegungstherapie:
strukturiertes Gehtraining
+ +
Medikamentöse Therapie:
Cilostazol oder Naftidrofuryl
(+)
Strukturierte Wundbehandlung +
Endovaskuläre Therapie +* + +
Offen chirurgische Therapie +* + +
Therapiemöglichkeiten der pAVK in Abhängigkeit des vorliegenden Stadiums / +) Empfehlung, *) bei fehlender Besserung unter konservativer Therapie, hohem individuellem Leidensdruck und geeigneter Gefäßmorphologie / Quelle: S3-Leitlinie

Zum ersten Mal macht die Leitlinie detaillierte Angaben, wie ein »Gefäßtraining« überhaupt gestaltet sein sollte. Dabei hat das so genannte strukturierte Gehtraining eine A1-Empfehlung bekommen, während es eine A2-Empfehlung für ein »häusliches Bewegungstraining mit Zielvorgaben und engem zielorientiertem Monitoring« gibt, wenn das Gehtraining nicht machbar ist. Präferiert wird das Training in der Gruppe. »Durch die Gruppendynamik fällt es leichter, Risikofaktoren wie beispielsweise das Rauchen, falsche Ernährung und Bewegungsmangel zu bekämpfen«, erläuterte Rother.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa