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Notfälle mit Kindern
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Gefahren unterm Weihnachtsbaum

In der Advents- und Weihnachtszeit häufen sich in den neun Giftinformationszentren Deutschlands die Anfragen, weil Kinder an den Pflanzen und Beeren der dekorativen Kerzenbestecke und Adventskränze geknabbert oder andere weihnachtstypische Dinge in den Mund gesteckt haben. Die Stiftung Kindergesundheit fasst die größten Gefahren unterm Weihnachtsbaum in einer Mitteilung zusammen.
AutorKontaktPZ
Datum 23.12.2019  11:00 Uhr

Verschluckte Batterien – ein Notfall

Noch riskanter als winterliche Pflanzen erweisen sich die Knopfbatterien, die zum Betrieb der vielen elektronischen Weihnachtsgeschenke benötigt werden, betont die Stiftung Kindergesundheit. Bleibt eine verschluckte Knopfzelle in der Speiseröhre des Kindes stecken, besteht Gefahr: Durch den Kontakt mit den feuchten Schleimhäuten kann es zu schwerwiegenden Verätzungen kommen. Besonders groß ist das Risiko für Kleinkinder beim Verschlucken von großen Knopfzellen (über 20 mm), da ein Steckenbleiben in der engen kindlichen Speiseröhre dann besonders wahrscheinlich ist.

Die Stiftung Kindergesundheit empfiehlt deshalb: Hat das Kind eine Knopfbatterie verschluckt, sollte es sofort in der Notaufnahme einer Kinderklinik vorgestellt werden.

Kerzen sollten Kinder nur anzünden dürfen, wenn Erwachsene dabei sind. Damit diese Empfehlung auch eingehalten wird, sollte man Kinder niemals mit brennenden Kerzen allein lassen. Aber auch die Kerzen selbst sollten nie unbeobachtet bleiben: Schon eine leichte Zugluft kann genügen, um Adventskranz, Gardinen, Tapeten oder Möbel in Flammen aufgehen zu lassen.

Ohne zögern Giftnotruf wählen


Die Stiftung Kindergesundheit empfiehlt, potenziell gefährliche Pflanzen außer Reichweite der Kinder aufzustellen und Batterien am besten wegzuschließen.

Selbst beim leisesten Verdacht, das Kind könnte gefährliche Mengen einer giftigen Substanz eingenommen haben, sollte man auf keinen Fall erst auf eventuelle Anzeichen einer Vergiftung warten, sondern sofort handeln. Das heißt: Sich so schnell wie möglich mit einem Kinderarzt oder mit einer der Giftinformationszentren in Verbindung setzen und den Namen der Pflanze nennen. Notfalls kann nach telefonischer Absprache auch ein Foto an das Giftinformationszentrum gesendet werden. Die Berater können den anrufenden Eltern meist sofort sagen, ob eine akute Gefahr besteht und was gegebenenfalls zu unternehmen ist.

Diese Zentren sind unter folgenden Telefonnummern zu erreichen: Berlin 030/19240; Bonn 0228/19240; Erfurt 0361/730730; Freiburg 0761/19240; Göttingen 0551/19240; Homburg/Saar 06841/19240; Mainz 06131/19240; München 089/19240; Nürnberg 0911/3982451 oder 0911/3982665; Wien +43-1-406 43 43; Zürich +41-44-251 51 51.

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