Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
US-Studie

Gefälschtes Semaglutid illegaler Online-Apotheken

Eine US-Studie zeigt, dass illegale Online-Apotheken ohne gültige Lizenz Semaglutid-haltige Arzneimittel aktiv und ohne Rezept verkaufen – dies stelle ein »Verbraucherrisiko für unwirksame und gefährliche Produkte« dar, so die Forschenden.
AutorKontaktMelanie Höhn
Datum 05.08.2024  15:30 Uhr
Gefälschtes Semaglutid illegaler Online-Apotheken

Semaglutid-haltige Präparate illegaler Online-Apotheken werden aktiv ohne Rezept verkauft und die Anbieter versenden nicht registrierte und gefälschte Produkte, wie eine Studie von Forschenden um Dr. Amir Reza Ashraf von der Pharmazeutischen Fakultät der Universität Pécs in Ungarn zeigt. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift »JAMA Network Open« veröffentlicht.

In ihrer qualitativen Studie durchsuchten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Juli 2023 strukturiert die Suchmaschinen Google und Bing, um Websites zu katalogisieren, auf denen Semaglutid ohne Rezept beworben wurde. Websites, die die Einschlusskriterien erfüllten, wurden für ein Produkttest-Kaufprotokoll ausgewählt. Die Ergebnisse seien ein »Verbraucherrisiko für unwirksame und gefährliche Produkte«, so die Forschenden.

Sechs betrügerische Online-Anbieter

Sechs Online-Anbieter, die von LegitScript, einem Dienstleistungsunternehmen für die Händlerüberwachung, Plattformüberwachung und Zertifizierung in Hochrisikobranchen und/oder der National Association of Boards of Pharmacy als nicht empfohlen oder betrügerisch eingestuft wurden, bezogen die Wissenschaftler in ihre Testkäufe ein. Drei dieser Websites boten vorgefüllte Semaglutid-Injektionspens mit 0,25 mg pro Dosis an. Die anderen drei Websites verkauften Fläschchen mit lyophilisiertem Semaglutid, das zu einer Injektionslösung rekonstituiert werden musste. Alle Anbieter hätten auf ihrer Produktseite auf Gewichtsverlust und Fettleibigkeit verwiesen. Die Preise für die kleinste Dosis und Menge hätten zwischen 113 und 360 US-Dollar (103 bis 330 Euro) gelegen.

Die Testkäufe seien per E-Mail und WhatsApp bestätigt worden, so die Studienautoren. Von sechs gekauften Produkten seien nur drei geliefert worden. Zudem hätten drei Verkäufer zusätzliche Zahlungen zur angeblichen Zollabfertigung gefordert – zwischen 650 und 1200 US-Dollar (595 beziehungsweise 1099 Euro) – was jedoch von den Zollbehörden als betrügerisch eingestuft wurde, so die Studienautoren.

Das Originalpräparat Ozempic® erreiche auf einer Checkliste des Weltapothekerverbands FIP 22 Punkte, doch die Testprodukte hätten nur bei acht oder neun Punkten gelegen, hieß es. Bei der Qualitätsprüfung habe eine Probe einen erhöhten Endotoxingehalt (8,95 EU/mg) aufgewiesen, was auf eine mögliche Kontamination hindeute, obwohl keine lebensfähigen Mikroorganismen nachgewiesen worden seien. Zudem habe es in allen Proben einen geringeren Reinheitsgrad von Semaglutid gegeben: 7 bis 14 Prozent gegenüber den deklarierten 99 Prozent.

Zudem stellten die Wissenschaftler fest, dass der gemessene Semaglutidgehalt die angegebene Menge in jeder Probe deutlich um 29 bis 39 Prozent überstieg. Diese Risikofaktoren würden auf eine wahrscheinliche Fälschung hinweisen, die nicht den legitimen Produktqualitätsstandards entspreche.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
THEMEN
EMAApotheke

Mehr von Avoxa