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Krebstherapie

G-BA bestätigt zwei Krebsmitteln beträchtlichen Zusatznutzen

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) attestiert Sacituzumab Govitecan bei Brustkrebs und  Trifluridin/Tipiracil (in Kombination mit Bevacizumab) bei Dickdarmkrebs einen beträchtlichen Zusatznutzen. 
PZ
16.02.2024  14:04 Uhr

»Das Besondere an diesen beiden Arzneimitteln ist: Sie kommen erst spät in der Behandlung zum Einsatz, nämlich dann, wenn Patientinnen und Patienten bereits mehrere Therapielinien mit verschiedenen Arzneimitteln erhalten haben«, erläutert der unparteiische G-BA-Vorsitzende Josef Hecken. Gerade in dieser fortgeschrittenen Situation der Krebserkrankung sei es ungemein wichtig, den Patienten neue Therapieoptionen anbieten zu können.

Ein »beträchtlicher Zusatznutzen« ist die zweithöchste Note, die der G-BA vergibt. Damit wird dem Medikament eine bisher nicht erreichte deutliche Verbesserung eines therapierelevanten Nutzens bescheinigt.

Bei beiden bewerteten Therapieoptionen überlebten die Patienten länger als unter jeweiligen Vergleichstherapie. »Zusätzlich konnte in Studien beim Brustkrebsarzneimittel eine verbesserte Lebensqualität nachgewiesen werden; bei der Wirkstoffkombination gegen Dickdarmkrebs reduzierten sich schwerwiegende Nebenwirkungen. Beides wichtige Effekte für Krebspatientinnen und -patienten, deren Lebenserwartung durch die Erkrankung stark reduziert ist«, betont Hecken.

»Für mich zeigen diese zwei Arzneimittel beispielhaft, welche Fortschritte es in der Krebstherapie inzwischen gibt – egal ob wir über die Erstversorgung, über den Einsatz von Gentherapien oder, wie in diesem Fall, über fortgeschrittene Krebserkrankungen sprechen.«

Wie wirken diese Krebsmedikamente und wie werden sie eingesetzt?

Sacituzumab Govitecan (Trodelvy® von Gilead) ist seit Ende 2021 in Deutschland auf dem Markt. Zugelassen wurde  das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat zunächst als Monotherapie zur Behandlung erwachsener Patienten mit nicht resezierbarem oder metastasiertem triple-negativem Mammakarzinom, die zuvor zwei oder mehr systemische Therapien erhalten haben, darunter mindestens eine gegen die fortgeschrittene Erkrankung.

Mittlerweile hat das Präparat eine Zulassungserweiterung für Erwachsene mit nicht resezierbarem oder metastasiertem Hormonrezeptor (HR)-positivem, HER2-negativem Mammakarzinom, die eine Endokrin-basierte Therapie und mindestens zwei zusätzliche systemische Therapien bei fortgeschrittener Erkrankung erhalten haben. Hierauf bezieht sich die aktuelle Nutzenbewertung.

Trodelvy besteht aus dem gegen das Oberflächenantigen Trop-2 gerichteten Antikörper Sacituzumab, der über einen Linker kovalent an zytostatisch wirkende SN-38 gebunden ist. SN-38 ist der aktive Metabolit des Topoisomerase-I-Hemmers Irinotecan, einem klassischen Chemotherapeutikum.

Trifluridin/Tipiracil kam 2016 unter dem Namen Lonsurf® auf den Markt. Indiziert ist das Präparat unter bestimmten Bedingungen bei kolorektalen Karzinomen (also Dickdarmkrebs) und Magenkarzinomen. Die Nutzenbewertung erfolgte nun für eine Indikationserweiterung. Untersucht wurde es in Kombination mit Bevacizumab bei Erwachsenen mit metastasiertem Dickdarmkrebs nach zwei Vorbehandlungen.

Trifluridin ist ein Nukleosid-Analogon, das als falscher Baustein in die DNA der sich schnell teilenden Zellen eingebaut wird und so deren Vermehrung stoppt. Allerdings unterliegt es einem hohen First-Pass-Effekt. Der Trifluridin-Abbau wird durch den Kombinationspartner Tipiracil gehemmt.

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