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Remdesivir-Studie
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Fünf-Tage-Therapie und Zehn-Tage-Therapie ebenbürtig

Am Mittwoch veröffentlichte Gilead erste Daten der SIMPLE-Studie zum Therapieregime seines Covid-19-Wirkstoffs Remdesivir im »New England Journal of Medicine«. Dabei scheint es bei schwer kranken Patienten keinen Unterschied zu machen, ob das Mittel über fünf oder zehn Tage gegeben wird.
AutorKontaktDaniela Hüttemann
Datum 28.05.2020  12:56 Uhr

Remdesivir gilt immer noch als experimentelles Medikament. Während Hersteller Gilead in den USA und Japan bereits Notzulassungen bekommen hat, zögert die Europäische Arzneimittelagentur aktuellen Medienberichten zufolge noch mit der Zulassung. Der RNA-Polymerase-Inhibitor wird derzeit in verschiedenen Studien mit Covid-19-Patienten untersucht.

Am ersten Behandlungstag erhalten die Patienten eine Loading Dose von 200 mg Remdesivir per Infusion, dann folgen je nach Studienprotokoll vier Tage oder bis zu neun Tage mit jeweils 100 mg. Jetzt hat Gilead Studienergebnisse veröffentlicht, die die Therapiedauer bei schwer Kranken Covid-19-Patienten vergleichen. 200 Probanden wurden über fünf Tage behandelt, weitere 197 erhielten das Medikament für bis zu zehn Tage, insgesamt. Dabei hatten die Patienten, die der längeren Therapiedauer zugewiesen wurden, vor Therapiebeginn schwerere Symptome als die Probanden der 5-Tage-Dosierung.

Primärer Endpunkt war eine Verbesserung der Symptome um zwei Punkte oder mehr auf einer Sieben-Punkte-Skala. Dabei entsprachen sieben Punkte »nicht hospitalisiert« und ein Punkt »tot«. Dazwischen liegen die verschiedenen Stadien der benötigten supportiven Maßnahmen, insbesondere die Form der Beatmung.

Bei der Auswertung 14 Tage nach Therapiebeginn erreichten 64 Prozent der 5-Tage-Gruppe und 54 Prozent der 10-Tage-Gruppe den primären Endpunkt. Nachdem der klinische Status zu Therapiebeginn der verschiedenen Gruppen rechnerisch adjustiert wurde, gab es keinen statistisch signifikanten Unterschied mehr zwischen der 5-Tages- und 10-Tages-Therapie (p=0,14). Da es keine Placebogruppe gab, zeigt die Studie nicht, wie wirkungsvoll Remdesivir bei den schwer kranken, nicht mechanisch beatmeteten Patienten war.

Als häufigste Nebenwirkungen traten Übelkeit (9 Prozent), sich verschlechterndes Atemversagen (8 Prozent), erhöhte ALT-Werte (7 Prozent) und Verstopfung (7 Prozent) auf.

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