Frühzeitig an die Folatversorgung denken |
In Lebensmitteln kommen unterschiedliche Folatverbindungen vor. Natürliche und synthetische Formen der Folsäure werden vom Körper in unterschiedlichem Ausmaß aufgenommen und in physiologisch aktive Formen umgewandelt. Synthethische Folsäure ist stabiler und für den Körper besser verwertbar als natürliche Folate; die Bioverfügbarkeit auf nüchternen Magen beträgt nahezu 100 Prozent. Bei einer nüchternen Einnahme gilt: 1 µg Folat-Äquivalent entspricht 1 µg Nahrungsfolat oder 0,5 µg Folsäure.
Wird Folsäure zu einer Mahlzeit eingenommen, sinkt ihre Bioverfügbarkeit. Dann entspricht 1 µg Folat-Äquivalent 1 µg Nahrungsfolat oder 0,6 µg Folsäure. Zur Berechnung der Verfügbarkeit von Folat-Äquivalenten aus angereicherten Lebensmitteln und aus Folsäurepräparaten, die zusammen mit Lebensmitteln eingenommen werden, kann folgende Formel verwendet werden: µg Folat-Äquivalent = µg Nahrungsfolat + (1,7 × µg Folsäure).
In seltenen Fällen kann Folsäure nicht in seine physiologische Wirkform 5,6,7,8-Tetrahydrofolat umwandelt werden – bedingt durch genetische Veränderungen im katalysierenden Enzym. Betroffene können Folsäure nicht optimal in die Wirkform umwandeln. Wer sichergehen möchte, kann direkt den aktiven Metaboliten zuführen.
Beratungsbedarf vor beziehungsweise während der Schwangerschaft besteht außerdem bei den Mikronährstoffen Iodid und Eisen. Liegt eine Funktionsstörung der Schilddrüse vor, sollte eine Iodid-Supplementation ärztlich kontrolliert werden, eine Eisensupplementation dagegen in jedem Fall. Beratungsbedarf besteht außerdem bei Frauen, die sich vegan ernähren. Kritisch ist hier insbesondere die Versorgung mit Vitamin B12.