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Prozess am Verwaltungsgericht

Freie Apothekerschaft will Honorarerhöhung einklagen

Weil die Politik das Apothekenhonorar seit Jahren nicht erhöht hat, will der Verein »Freie Apothekerschaft« dies nun gerichtlich durchsetzen. Eine entsprechende Klage beim Verwaltungsgericht Berlin soll Anfang April eingereicht werden.
AutorKontaktAlexander Müller
Datum 26.03.2024  12:10 Uhr
Freie Apothekerschaft will Honorarerhöhung einklagen

Die Höhe des Apothekenhonorars ist in § 3 der Arzneimittelpreisverordnung (AMPreisV) geregelt. In § 78 Arzneimittelgesetz (AMG) wird zudem das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie ermächtigt, das Fixum durch Rechtsverordnung und ohne Zustimmung des Bundesrates »entsprechend der Kostenentwicklung der Apotheken bei wirtschaftlicher Betriebsführung anzupassen«.

Das Fixum wurde zuletzt 2013 angepasst, von 8,10 auf 8,35 Euro. »Trotz Inflation, steigender Kostenquote und immer neuen Aufgabenübertragungen ist der Festzuschlag seit über zehn Jahren nicht erhöht worden und liegt nur geringfügig über dem Niveau im Zeitpunkt seiner Einführung im Jahr 2002«, moniert die Freie Apothekerschaft. Die Abkopplung der Apotheken von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung sei eine der Hauptursachen für das anhaltende »Apothekensterben«.

Deshalb will die Freie Apothekerschaft jetzt vor Gericht ziehen. Der Verein hat den Fachanwalt für Verwaltungsrecht Fiete Kalscheuer von der Kanzlei Brock Müller Ziegenbein beauftragt, eine Feststellungsklage gegen die Bundesrepublik Deutschland zu erheben. Als Kläger treten vier Mitglieder der Freien Apothekerschaft auf.

Die Klage stützt sich unter anderem auf ein Rechtsgutachten, das Rechtsanwalt Kalscheuer schon 2023 im Auftrag des Apothekers Yannick Detampel aus Schleswig-Holstein erstellt hatte. In dem Kurzgutachten »Zu den juristischen Möglichkeiten einer Verpflichtung des Gesetzgebers zur Erhöhung des Fixbeitrags in § 3 Abs. 1 Satz 1 Arzneimittelpreisverordnung (AMPreisV)« kam der Anwalt zu dem Schluss, dass eine Klage rechtlich möglich, aber auch mit Risiken behaftet wäre und vermutlich viel Zeit in Anspruch nehmen würde.

Risiko 2hm-Gutachten

Die Zuständigkeit für das Apothekenhonorar soll mit der geplanten Apothekenreform ins Bundesgesundheitsministerium (BMG) wechseln. Stand jetzt stünde in einem Verfahren aber das Wirtschaftsministerium als Beklagter gegenüber. Und das heute von Robert Habeck (Grüne) geführte Ministerium hatte selbst schon einmal ein Gutachten zur Anpassung des Apothekenhonorars in Auftrag gegeben.

Die Unternehmensberatung 2hm kam seinerzeit zu dem Schluss, dass das Fixum sogar zu hoch sei. Die Apothekerseite müsste also damit rechnen, das dieses Gutachten im Prozess wieder hervorgeholt wird. Dem entgegensetzen will die Freie Apothekerschaft wiederum ein Gutachten von Andreas Kaapke.

Dass sich eine Klage gegen den Bund in diesem Spannungsfeld bewegt, hatte auch Rechtsanwalt Kalscheuer schon als Risiko für das Verfahren ausgemacht. Denn ein mit dem Apothekenhonorar normalerweise nicht befasstes Verwaltungsgericht könnte auch der Argumentation des Bundes folgen. Vermutlich würden sich die Richter aber gar nicht auf eine eigene Berechnung des Honorars einlassen, sondern das zuständige Ministerium auffordern, sich mit dem Fixum zu befassen. Das wäre zwar ein Achtungserfolg für die Apothekerschaft, würde sie inhaltlich aber auch nicht näher an eine Honorarerhöhung heranbringen, da quasi nur die aktuelle Gesetzeslage gespiegelt würde.

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