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Kurzsichtigkeit
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Fragezeichen hinter Atropin, Ausrufezeichen hinter Sonnenlicht

Zuletzt las und hörte man immer wieder von Atropin-Augentropfen als Hoffnungsträger bei Myopie. Ein Experte von der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) setzt ein Fragezeichen hinter diesen Behandlungsansatz und plädiert für etwas Besseres: Kinder an die Luft!
AutorKontaktSven Siebenand
Datum 26.09.2024  18:00 Uhr

15 Minuten an die Sonne

Aufgrund der ernüchternden Atropin-Erfahrungen werden auch neuartige Myopie-Behandlungsansätze heute vorsichtiger bewertet und hinsichtlich Sicherheit und Reproduzierbarkeit kritischer hinterfragt. »Das gilt für die neuartige Rotlicht-Therapie, bei der die Augen mit einem roten Laserlicht bestrahlt werden, aber auch für multifokale Optiken wie Multisegmentbrillengläser und spezielle Kontaktlinsen.« Diese seien zwar bereits weit verbreitet, müssten aber noch in längerfristigen Studien untersucht werden.

Der Mediziner betont, dass Sonnenlicht ein wirksames präventives Mittel ist. Einige Studien hätten belegt, dass das Risiko für Kurzsichtigkeit mit zunehmender Sonnenlicht-Exposition abnimmt. Eine aktuell veröffentlichte Studie gibt sogar Hinweise darauf, wie die optimale Dosierung aussehen sollte.

Demnach muss ein Aufenthalt im Freien mindestens 15 Minuten am Stück dauern, damit das Sonnenlicht seine vorbeugende Wirkung entfalten kann. In der Studie zeigte sich ferner, dass für einen messbaren Effekt bereits 2000 Lux Tageslicht ausreichen. »Das ist eine Lichtstärke, die sogar an einem bedeckten Wintertag noch erreicht wird«, betont Lagrèze.

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