Fragen rund ums Absetzen |
»Bei völlig gesunden Frauen spricht nichts dagegen, die Pille selbstständig abzusetzen«, sagt Bildau. Sie rät dazu, den angefangenen Blister zu Ende zu nehmen und dann auf die Einnahme zu verzichten. Generell gäbe es aber keinen falschen Zeitpunkt zum Absetzen der Pille. Selbst ein Abbruch mitten im Zyklus könne keinen Schaden anrichten.
Wurde die Pille hingegen verschrieben, um Beschwerden – etwa die einer Endometriose – zu lindern, sollten Patientinnen unbedingt vor dem Absetzen gynäkologischen Rat einholen. Und für Frauen ohne Kinderwunsch, die sich gegen die Pille entscheiden, gilt: »Hier sollte natürlich im Fokus stehen, eine neue und passende Verhütungsmethode zu finden«, so Schwenkhagen.
Pauschale Antworten gäbe es nicht darauf, sagt Schwenkhagen. Jeder Körper reagiert anders: Manche merken das Absetzen kaum, andere stärker. »Es kann beispielsweise passieren, dass durch die Hormonumstellung die Haut schlechter wird oder die Haare dünner.«
Das liege dann aber nicht am Absetzen der Pille, sondern eher daran, dass die Frauen damit schon vor der Einnahme Probleme hatten und diese sich nun wieder zeigten. Einige Frauen bemerkten auch vorübergehende Kopfschmerzen oder Stimmungsschwankungen, so Bildau.
Manch eine Frau hat Sorge, dass die Periode erst Monate nach dem Absetzen der Pille zurückkehrt. Was da dran ist? »Nicht viel«, kann Schwenkhagen beruhigen. In der Regel stelle sich der natürliche Zyklus schnell wieder ein. »Frauen, die die Pille abgesetzt und nach drei Monaten noch keine Menstruation haben, sollten sich in einer gynäkologischen Praxis vorstellen«, rät sie. Das gilt vor allem bei einem Kinderwunsch. Hier sollte man nicht unnötig Zeit mit Warten verschwenden, sondern meizinisch abklären lassen, weshalb die Menstruation ausbleibt. Häufig liegen Schwenkhagen zufolge Ursachen zugrunde, die nichts mit der Pille zu tun haben.
Bildau rät stark davon ab, die Pille nach dem Absetzen einfach selbstständig wieder einzunehmen. Ein Grund dafür: »Es ist so, dass zu Beginn der Einnahme, aber auch bei der Wiedereinnahme, das Risiko für Thrombosen am höchsten ist. Eine Rücksprache kann deshalb sinnvoll sein«, sagt die Medizinerin.