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Antibabypille

Fragen rund ums Absetzen

Da regt sich ein Kinderwunsch. Oder die Überzeugung, dass eine andere Verhütungsmethode für den eigenen Körper besser wäre. Was sollten Frauen, die die Antibabypille absetzen wollen, wissen?
dpa
24.10.2024  07:00 Uhr

Immer mehr Frauen stellen infrage, ob die Pille das richtige Verhütungsmittel für sie ist. In einer Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) aus dem Jahr 2023 gaben 61 Prozent der rund 1000 Befragten an, dass sie glaubten, Verhütung mit Hormonen habe negative Auswirkungen auf Körper und Seele. Im Jahr 2018 waren es nur 48 Prozent.

Diese Entwicklung bemerkt auch die Gynäkologin Dr. Anneliese Schwenkhagen in ihrer Praxis. »Zu mir kommen zunehmend junge Frauen, die sich selbst davon überzeugt haben, die Pille sei ein Gift«, sagt die Expertin des Berufsverbands der Frauenärzte. Ebenso gebe es viele Frauen, die die Pille nach vielen Jahren plötzlich absetzen wollten.

Warum hinterfragen so viele Frauen »die Pille«?

»Frauen gucken heute kritischer auf den Nutzen der Pille«, sagt Schwenkhagen. Ihr symbolischer Wert als Weg in die Freiheit für Frauen habe sich abgenutzt. Nun überwöge bei vielen die Angst, dass die Pille zu Stimmungsschwankungen, Depressionen, Übergewicht und sexueller Unlust führe.

So beobachtet es auch Dr. Judith Bildau. Sie ist Gynäkologin, Autorin und Influencerin. »Ich merke, dass Frauen sich zunehmend nicht mehr nur in der gynäkologischen Praxis beraten lassen, sondern viel auf Meinungen aus den sozialen Medien setzen – unabhängig davon, auf welchem wissenschaftlichen Fundament diese Ansichten fußen.«

Komplett hormonfreie Verhütung habe sich zu einem Trend entwickelt, sagt sie. Hinzu komme, dass die Pille häufig von Ärzten eher wie ein Lifestyle-Produkt verschrieben werde. Dabei ist sie ein Medikament.

Angst vor Nebenwirkungen

Apropos Nebenwirkungen: Macht die Pille per se dick und traurig? »Das hat bisher keine Studie eindeutig belegt«, sagt Schwenkhagen. Das gelte ebenso für sexuelle Unlust. Eine dänische Studie aus dem Jahr 2023 etwa weist auf einen Zusammenhang hin zwischen der Einnahme der Kombipille und dem Risiko, an Depressionen zu erkranken. Mehrere gynäkologische Fachgesellschaften aus Deutschland verweisen allerdings darauf, dass in der Studie relevante Daten zu den Lebensumständen, beispielsweise zu sozialer Sicherheit, Lebenszufriedenheit und Partnerschaftsproblemen, nicht erfasst wurden. Sie gelten als wichtige Einflussfaktoren für die Entwicklung von Depressionen.

Doch wie jedes Medikament kann auch die Pille unerwünschte Nebenwirkungen haben, wobei sich jeder Körper anders verhält. Einen Überblick gibt die jeweilige Packungsbeilage des Präparates.

Viele Frauen profitieren aber auch gesundheitlich von der Pille: »Sie kann gegen viele schwere Erkrankungen und Beschwerden helfen – zum Beispiel gegen zyklusbedingte Migräne, Endometriose, starke Menstruationsschmerzen oder Zyklusstörungen«, so Schwenkhagen. Wer vorhabe, die Pille abzusetzen, müsse sich im Klaren sein, dass all diese Probleme wieder zurückkämen. Dennoch gebe es natürlich gute Gründe, um auf die Pille zu verzichten, etwa ein Kinderwunsch.

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