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Corona-Pandemie

Forscher sehen drei Faktoren als Haupttreiber an

Die steigenden Corona-Infektionszahlen lassen den Ruf nach Maßnahmen lauter werden. Doch was treibt die Pandemie vor allem an? Forscher sehen hier drei wichtige Faktoren.
AutorKontaktdpa
Datum 23.10.2020  08:00 Uhr

Nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) steckt sich ein Großteil der Menschen in Deutschland im privaten Umfeld – in der Familie oder im Freundeskreis – mit dem Coronavirus an. Umso wichtiger seien Maßnahmen in diesem Bereich, betonte RKI-Präsident Professor Dr. Lothar Wieler am Donnerstag bei einer Online-Pressekonferenz. Diese Einschätzung passt zu einem Bericht von US-Forschern im Fachjournal »Science«.

In dem Überblicksartikel betont das Team um die Epidemiologin Dr. Elizabeth Lee von der Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health in Baltimore, dass ein Großteil der SARS-CoV-2-Infektionen vermutlich auf Haushalte entfällt. Die Autoren verweisen auf mehrere Studien, denen zufolge 46 bis 66 Prozent der Ansteckungen haushaltsbasiert seien. Eine große Untersuchung aus Südkorea kam nach der Analyse von mehr als 59.000 Fällen zu Schluss, dass die Ansteckungsgefahr in einem Haushalt sechs Mal höher ist als bei anderen engen Kontakten.

»Dies steht im Einklang mit der Tatsache, dass der Kontakt im Haushalt eine Hauptursache für die Übertragung anderer Atemwegsviren ist«, betonen die Autoren. Ein vergleichbar hohes Risiko hätten auch sonstige Einrichtungen mit engem Zusammenleben wie Gefängnisse, Sammelunterkünfte und Pflegeeinrichtungen. Auch wenn sehr viele Ansteckungen auf private Haushalte und ähnliche Wohnsituationen entfallen, seien es doch die Virusübertragungen außerhalb davon, die verschiedene Haushalte miteinander verbinden, schreiben die US-Experten. Diese seien »essenziell für die Aufrechterhaltung der Epidemie«.

Ansteckungen in solchen Situationen hängen demnach von einem komplexen Zusammenspiel unterschiedlicher Faktoren ab. Eine wichtige Rolle spielen die sogenannten Superspreading-Events - also wenn ein Infizierter bei einem Ereignis viele Menschen ansteckt, teilweise ohne selbst Symptome zu zeigen. Beispiele dafür waren in der Vergangenheit etwa Chorproben, Gottesdienste, Hochzeiten oder Fleisch-verarbeitende Betriebe. Dabei könne eine kleine Anzahl Menschen für sehr viele Infektionen verantwortlich sein. Die Forscher verweisen auf Studien, denen zufolge bei SARS-CoV-2 etwa 10 Prozent der Fälle 80 Prozent der Infektionen verursachten.

Der dritte Treiber, der die Pandemie aufrechterhält, ist demnach die interregionale bis internationale Verbreitung durch Reisende. Schon wenige Fernverbindungen könnten dafür sorgen, dass das Virus sich weltweit ausbreiten könne. »Das ist ein Grund, warum frühe Reiseverbote die globale Ausbreitung von SARS-CoV-2 nicht stoppen konnten, obwohl sie die Pandemie möglicherweise verlangsamt haben», schreiben die Wissenschaftler. Dass Reisebeschränkungen funktionieren können, hätten die strengen Regeln in China gezeigt, durch die es gelungen sei, das Virus im Land einzudämmen.

Die Autoren des Überblicksartikels betonen zusammenfassend, dass die drei »Motoren der Übertragung« Ansatzpunkte böten, um die Pandemie einzudämmen. Es müsse darum gehen, sowohl auf breiter Ebene die Ansteckung in Haushalten zu reduzieren als auch gezielte Maßnahmen gegen die anderen Infektionsfelder zu ergreifen. Allerdings gebe es noch viele offene Fragen, betonen sie. »Das relative Übertragungsrisiko in verschiedenen Gemeinschaftsumgebungen wie Restaurants und Einzelhandelsgeschäften ist noch immer unklar, ebenso wie die Auswirkungen von Maßnahmen zur Eindämmung der Übertragung in diesen Kontexten«, schreiben sie abschließend. »Das Schließen dieser und anderer Wissenslücken wird klären, wie die Treiber der Übertragung zusammenwirken, welche die Pandemie nähren - und wie man zurückschlagen kann.«

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