FLT3-Inhibitor überzeugt EMA-Experten |
Sven Siebenand |
20.09.2019 13:44 Uhr |
Die akute myeloische Leukämie (AML) macht etwa ein Viertel aller Leukämien bei Erwachsenen aus. Etwa 30 Prozent der Patienten tragen eine FLT3-Mutation, die mit einer schlechten Prognose verbunden ist. / Foto: Adobe Stock/ Emir Jordamovic
Der Ausschuss für Humanarzneimittel der europäischen Arzneimittelbehörde EMA hat heute empfohlen, den Kinasehemmer Gilteritinib (Xospata®, Astellas Pharma) zuzulassen. Voraussetzung für die Anwendung ist, dass bei dem Betroffenen eine FLT3-Mutation vorliegt. Bei vielen AML-Patienten kann eine Mutation im FLT3-Gen nachgewiesen werden und dies ist dann häufig mit einer besonders aggressiven Form der Erkrankung verbunden.
Gilteritinib hemmt den FLT3-Rezeptor-abhängigen Signalweg und führt letztlich dazu, dass Leukämiezellen in die Apoptose getrieben werden. Ganz neu ist der Wirkmechanismus allerdings nicht. Mit Midostaurin (Rydapt®, Novartis) kam bereits 2017 ein FLT3-Inhibitor auf den Markt, der unter anderem bei AML zum Einsatz kommen darf.
Xospata wird wie Rydapt oral verabreicht und steht als 40-mg-Filmtablette zur Verfügung. Als häufigste Nebenwirkungen des neuen Arzneimittels nennt die EMA unter anderem erhöhte Leberenzymwerte, Durchfall und Übelkeit sowie Fatigue, Dyspnoe, Muskelschmerzen und Hypotonie.