Flächendeckende Tests auf Coronavirus »illusorisch« |
Die notwendigen Reagenzien für Labortests auf das neuartige Coronavirus werden von Tag zu Tag knapper. / Foto: iStock/luchschen
Die Testmaterialien wie Entnahmesets und Reagenzien für die Labore würden von Tag zu Tag knapper. Auch die Lieferzeiten der ebenfalls erforderlichen PCR-Geräte seien derzeit extrem lang. Bei PCR-Tests werden Abstriche aus Nase oder Rachen genommen und im Labor mit Hilfe dieser Geräte auf Viren-Erbgut untersucht.
Tests müssten derzeit nach medizinischen Notwendigkeiten priorisiert werden, wozu das Robert-Koch-Institut Kriterien erarbeitet habe, sagte Bobrowski. Damit Hausärzte und Fachärzte weiterhin diese »wichtige medizinische Priorisierung« durchführen und gezielt Hilfe leisten könnten, brauche es ausreichend Schutzkleidung und Atemschutzmasken für die Mediziner, sagte der BDL-Vorsitzende. Wer getestet wird, entscheiden im Moment Kliniken und Ärzte selbst. Nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) liegt die Kapazität in Deutschland zur Zeit bei rund 300.000 bis 500.000 Tests pro Woche.
Die Idee, auch tiermedizinische Labore zu nutzen, lehnt der Laborärzteverband ab. »Tiermedizinische Labore haben keine Zulassung für die Untersuchung von humanpathogenen Proben. Es fehlt darüber hinaus das gesamte Know-how des Patientenmanagements und dem damit verbundenen Schutz der persönlichen Daten«, sagte Bobrowski. Maßnahmen zur Ausweitung der Tests sollten immer von den fachärztlichen Diagnostikern im Labor ausgehen, wie dies derzeit der Fall ist.
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