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Therapie und Hygiene

Finger weg vom Lippenherpes

Lippenherpes-Erreger schlummern im Körper lange unbemerkt. Werden sie aktiv, führt dies zu unangenehmen Symptomen und einem hohen Ansteckungsrisiko. Zum Glück gibt es Therapie- und sinnvolle Zusatzmaßnahmen.
AutorKontaktMaria Pues
Datum 12.08.2020  07:00 Uhr

Möglichst frühzeitig behandeln

Arzneimittel, die die Virenvermehrung hemmen, sollten möglichst frühzeitig, am besten bereits bei den ersten Anzeichen angewendet werden. Für die lokale Behandlung im Rahmen der Selbstmedikation stehen die Nukleosid-Analoga Aciclovir (Zovirax® und Generika) und Penciclovir (Pencivir®) sowie eine Kombination aus Aciclovir und Hydrocortison (Zovirax® Duo) zur Verfügung.

Bei Aciclovir handelt es sich um ein Prodrug, das erst durch die viruseigene Thymidinkinase zu Aciclovir-Triphosphat aktiviert wird. Laut Fachinformation ist eine Behandlung bis einschließlich der Bläschenphase sinnvoll, jedoch nicht mehr ab der Krustenphase. Die Creme soll tagsüber fünfmal täglich – alle vier Stunden – dünn auf die betroffenen und angrenzenden Hautstellen aufgetragen werden. Zumeist dauert die Behandlung vier Tage lang. Sie sollte so lange erfolgen, bis die Bläschen verkrustet sind, jedoch nicht länger als zehn Tage.

Die Kombination mit Hydrocortison ist zur Behandlung von wiederkehrendem Lippenherpes bei Erwachsenen und Jugendlichen ab zwölf Jahren zugelassen. Der Zusatz von Hydrocortison soll verhindern, dass Lippenherpes zu ulzerativen Läsionen fortschreitet. Der genaue Wirkmechanismus ist noch nicht bekannt. Die Kombination sollte fünf Tage lang fünfmal täglich angewendet werden.

Auch Penciclovir stellt ein Prodrug dar, das durch die virale Thymidinkinase zum aktiven Triphosphat phosphoryliert wird, welches dann die Replikation der viralen DNA hemmt. Es darf bei Jugendlichen ab zwölf Jahren und bei Erwachsenen zum Einsatz kommen, um bei leichten Formen eines rezidivierenden Herpes labialis Symptome wie Schmerzen und Juckreiz zu lindern und die Krustenbildung zu beschleunigen. Die Creme sollte tagsüber alle zwei Stunden (wenn sie sich abgerieben hat, auch früher) und mindestens sechsmal täglich aufgetragen werden. Als optisch weniger auffällige Variante gibt es eine hautfarbene Zubereitung.

Auch zur Anwendung bei Kindern ab einem Jahr zugelassen ist eine Creme mit hochkonzentriertem Melissenextrakt (Lomaherpan®). Dessen Wirkstoffe sollen Rezeptoren auf der Oberfläche von Wirtszellen blockieren, sodass Herpesviren nicht in die Hautzellen gelangen können, was Voraussetzung für ihre Vermehrung ist. Die Creme wird so frühzeitig wie möglich im Verlauf eines Lippenherpes zwei- bis viermal täglich auf die betroffenen Hautstellen und die angrenzenden Bereiche aufgetragen.

Ebenfalls bei den ersten Anzeichen angewendet werden sollte Zinksulfat-Heptahydrat (Virudermin® Gel, Lipactin® Gel in Kombination mit Heparin). In vitro reduzieren Zink-Ionen die Infektiosität von Herpesviren, indem sie sich auf deren Zellmembran anlagern und so verhindern, dass diese in Zellen gelangen können. Heparin verzögert das Eindringen des Virus in die Zelle. Virudermin Gel sollte bis zu viermal täglich dünn aufgetragen werden, Lipactin Gel drei- bis sechsmal täglich. Lipactin Gel ist zur Anwendung bei Kindern ab vier Jahren zugelassen.

Auch Docosan-1-ol (zum Beispiel Muxan® Creme) soll das Eindringen der Herpesviren in Hautzellen verhindern und muss hierzu in frühen Stadien (Prodrom- oder Erythemphase) aufgetragen werden. Die Anwendung erfolgt fünfmal täglich, während des Tages rund alle drei Stunden, über maximal zehn Tage. Eine Wirksamkeit während der Bläschenphase oder danach ist nicht bewiesen. Zugelassen ist es zur Behandlung eines wiederkehrenden Lippenherpes bei Betroffenen ab zwölf Jahren.

Spezielle Pflaster (Compeed® Herpesbläschen Patch) eignen sich zur Anwendung ab der Bläschenphase. Sie arbeiten nach dem Prinzip der feuchten Wundversorgung. Sie nehmen, wenn sich die Bläschen öffnen, die enthaltene Flüssigkeit auf und reduzieren die Krustenbildung. So vermindert sich das Risiko einer Keimansiedlung (Superinfektion). Die Pflaster können überschminkt werden, sodass Lippenherpes beim Gegenüber weniger stark ins Auge fällt.

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