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ALBVVG

Festbetrag für Tamoxifen um 50 Prozent erhöht

Der Festbetrag für das Brustkrebsmittel Tamoxifen wird ab heute um 50 Prozent erhöht. Trotzdem bleibt die Produktion des Medikaments unwirtschaftlich, kritisiert der Verband Pro Generika.
AutorKontaktMelanie Höhn
Datum 16.04.2025  16:20 Uhr

Im Jahr 2022 kam es zu Lieferengpässen bei dem Brustkrebsmedikament Tamoxifen. Damals wurde auch ein offizieller Versorgungsmangel seitens des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) festgestellt. Bisher erhalten Hersteller nur 8,80 Euro für eine Dreimonatspackung. 

Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat laut Branchenverband Pro Generika inzwischen anerkannt, dass die Ursache für die Lieferschwierigkeiten ein ruinöses Preisniveau für das Arzneimittel war. Für versorgungskritische Arzneimittel wurde im Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetz (ALBVVG) festgelegt, dass der Festbetrag oder das Preismoratorium einmalig um 50 Prozent angehoben werden kann. So sollen Anbieter wirtschaftlich produzieren können, um Vielfalt im Markt zu schaffen und Engpässen vorzubeugen.

Ab heute wird der Festbetrag für Tamoxifen zwar um 50 Prozent erhöht, Hersteller profitieren davon allerdings kaum, kritisiert der Verband. Ein »Regelungswirrwarr« verhindere Entlastung. Andere Preisinstrumente würden weiterhin wirken und den Effekt der Maßnahme neutralisieren.

Ausbleibender Effekt des ALBVVG

Im Einzelnen bedeute dies, dass Rabattverträge weiter gelten, also die Differenz zwischen dem alten und dem neuen Preis nicht an den Hersteller fließe, sondern werde an die Krankenkasse weitergereicht. Zudem befeuere die sogenannte 4G-Regelung in den Apotheken – also die Abgabe eines der vier preisgünstigsten Präparate – den Preiswettbewerb weiterhin. Darüber hinaus würden Preisanpassungen einen Generikarabatt auslösen, der teilweise den durch die Erhöhung gewonnenen finanziellen Spielraum zunichtemache. Pro Generika kritisiert zudem, dass die Produktion von Tamoxifen unwirtschaftlich bleibe.

»Wenn die Politik die Versorgung nachhaltig stabilisieren will, muss sie konsequent vorgehen und auch das Regelwerk reformieren – sonst bleibt die Produktion unwirtschaftlich und damit gefährdet«, sagt Thomas Weigold, stellvertretender Vorstandsvorsitzender von Pro Generika und Country President von Sandoz Deutschland. Betroffen seien Hersteller wie Sandoz – die Firma, die seinerzeit den Versorgungsengpass verhinderte, indem sie am Standort Barleben zusätzliche 20 Millionen Tagesdosen produzierte.

Den ausbleibenden Effekt des ALBVVG, das auch auf die Verbesserung der Versorgung mit Krebsmedikamenten abzielt, unterstreicht eine Mitgliederumfrage von Pro Generika: Diese ergab, dass niemand auf Basis des ALBVVG mit einem Ausbau der Krebsmittel-Produktion rechnet.

Für Pro Generika-Geschäftsführer Bork Bretthauer ist klar: »Das Beispiel Tamoxifen zeigt eindrücklich: Das bestehende Regelungswerk ist zu dicht, die Instrumente konterkarieren sich in ihrer Wirkung.« Die Zielsetzung der Politik – eine wirtschaftlich tragfähige Generikaversorgung zur Sicherung der Arzneimittelversorgung – sei uneingeschränkt richtig. Doch ohne echten Mut und Willen bleibe sie unerreicht.

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