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Neurologische Beschwerden bei Covid-19

Fehlgerichtete Antikörper als Ursache?

Covid-19 geht sehr häufig mit neurologischen Beschwerden einher. Forschende der Berliner Charité und des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen haben die Hypothese aufgestellt, dass fehlgerichtete SARS-CoV-2-Antikörper verantwortlich sein könnten.
AutorKontaktChristiane Berg
Datum 09.10.2020  16:30 Uhr

Das Coronavirus hat viele Gesichter und ist zwischenzeitlich unter anderem als »Neuro-Covid« bekannt. Denn: Unabhängig von der Schwere krankheitsbedingter Atemwegsinfektionen oder anderer Organbeteiligungen kann es zu diversen neurologischen Komplikationen führen. Das Spektrum reicht dabei von Riech- und Geschmacksstörungen über Schlaganfälle, Epilepsie und Lähmungen bis zu Verwirrtheit und MS-ähnlichen Bildern. Zudem sind viele Patienten nach Abklingen der akuten Erkrankung nicht beschwerdefrei und leiden im Rahmen eines Rahmen eines »Post-Covid-Syndroms« unter anderem unter Fatigue und reduzierter Belastbarkeit.

Gemäß einer aktuellen im Fachjournal »Annals of Clinical and Translational Neurology« veröffentlichten Studie seien bei fast 63 Prozent der im Rahmen klinischer Einweisungen untersuchten Covid-19-Patienten neurologische Symptome beobachtet worden. In späteren Krankheits-Stadien hätten circa 82 Prozent, also vier von fünf Patienten, neurologische Komplikationen und hier insbesondere Muskel- (44,8 Prozent) und Kopfschmerzen (37,7 Prozent) sowie des Weiteren Enzephalopathien (31,8 Prozent) als Sammelbegriff für diffuse Gehirnschädigungen gezeigt. Die hohe Prävalenz dieser Symptome zeige, dass Covid-19-Erkrankte grundsätzlich der neurologischen Expertise bedürfen - zumal gerade bei schweren Verlaufsformen neurologische Krankheitszeichen nicht einfach zu identifizieren sind, betonte der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN), Professor Dr. Peter Berlit, in einer Pressemitteilung.

Doch wie entstehen überhaupt neurologische Beschwerden in Zusammenhang mit der neuartigen Infektionskrankheit? Einen plausiblen Erklärungsansatz liefert die Arbeitsgruppe um Professor Dr. Harald Prüß von der Charité Berlin. Die Forscher fanden im Rahmen ihrer detaillierten Charakterisierung stark »Viren-neutralisierender« SARS-CoV-2-Antikörper heraus, dass es sich bei vielen dieser Antikörper um sogenannte Keimbahn-nahe Antikörper handelt, die sich in einem frühen Stadium der im Körper stattfindenden Antikörper-Auslese («Reifung«) befinden. Diese Keimbahn-nahe Antikörper haben prinzipiell die Fähigkeit, an mehr als ein spezifisches Zielantigen, also »off-Target«, zu binden.

Tierexperimentell konnte die Arbeitsgruppe belegen, dass einige der Keimbahn-nahen SARS-CoV-2-Antikörper mit Eigenantigenen verschiedener Organe reagieren, unter anderem mit Hirngewebe. Weitere Untersuchungen der Antiköper aus dem Plasma und Liquor großer Patientenkohorten sollen folgen. Als nächstes müsse geklärt werden, gegen welche körpereigenen Eiweiße sich die SARS-CoV-2-Antikörper genau richten, so die Forscher.

Die Studien-Autoren betonen, dass in einer möglichen »Kreuzreaktivität« fehlgerichteter SARS-CoV-2-Antikörper mit körpereigenen Strukturen der Schlüssel zum Verständnis nicht nur neurologischer Komplikationen, sondern auch der generellen Pathogenese von Covid-19-Erkrankungen als Basis erfolgreicher Impfstrategien liegen kann.

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