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Daten der Rechenzentren

Fehlerhafte E-Rezepte

Das E-Rezept wird zum 1. Januar scharf geschaltet, das hat das Bundesgesundheitsministerium (BMG) gegenüber der PZ unlängst bekräftigt. Umso Besorgnis erregender sind Meldungen der Rechenzentren über eine im Vergleich zu Papierrezepten deutlich erhöhte Fehlerquote. Dabei ist ein hauptsächlich ursächliches Problem seit Langem bekannt und könnte behoben werden.
Alexander Müller
16.10.2023  15:05 Uhr

0,4 Prozent der E-Rezepte sind nach Angaben des Norddeutschen Apothekenrechenzentrums (NARZ) fehlerhaft. Die Mitbewerber Noventi, ARZ Haan und ARZ Darmstadt berichten gegenüber der PZ von einer Quote in vergleichbarer Höhe. Zum Vergleich: Nach Abrechnungsvolumen liegt die Retaxquote bei den Muster-16-Rezepten beim Rechenzentrum bei 0,01 Prozent.

Die Zahlen sind nicht 1:1 zu vergleichen, weil auch bei rosa Rezepten vor der Abrechnung noch Fehler korrigiert werden. Fest steht aber, dass die Fehlerquote bei den E-Rezepten um ein Vielfaches höher liegt als beim herkömmlichen Papierrezept, zumal jede Verordnungszeile hier ein eigenes Rezept ausmacht.

Ein besonders oft wiederkehrender Fehler betrifft die Signatur – wenn der ausstellende Arzt vom signierenden Arzt abweicht. Das passiert relativ häufig, weil im Praxisverwaltungssystem (PVS) ein Name für den ausstellenden Arzt hinterlegt ist, der Name auf dem Heilberufsausweis (HBA) aber nicht zwangsläufig identisch ist. Laut Arzneimittelverschreibungsverordnung (AMVV) müssen vereinfacht gesagt Arztstempel und Arztunterschrift aber passen.

Signatur-Retax wäre vermeidbar

Das Problem ist in vielen Fällen ein technisches: Weil die Daten als String – also als Zeichenkette aus einem definierten Zeichensatz – verglichen werden, fallen unterschiedliche Schreibweisen durchs Raster. Das kann Umlaute und Sonderzeichen betreffen oder das Weglassen eines Zweitnamens je nach Datensatz. André  Müller im PVS und Andre Thomas Mueller auf dem HBA sind dann nicht mehr derselbe Arzt. Diese Fehlerquelle wäre leicht zu beheben gewesen, beispielsweise mit einer eindeutigen Zahlenfolge für jeden Arzt und jede Ärztin. Doch eine solche Codierung wurde trotz wiederholter Hinweise aus der Praxis vom Gesetzgeber nicht vorgeschrieben.

Immerhin haben sich Deutscher Apothekerverband (DAV) und der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) darauf verständigt, nicht zu retaxieren, wenn es sich eindeutig um dieselbe Person handelt. Bei eindeutig abweichenden Namen sind die Apotheken aber angehalten, sich ein neues Rezept ausstellen zu lassen.

Die Gematik hat zudem eine Arbeitsanweisung herausgegeben, dass beim Signieren im Zweifel das Rezept überschrieben werden soll. Der E-Rezept-Fachdienst soll in Zukunft sicherstellen, dass E-Rezepte mit abweichenden Namen nicht mehr ausgestellt werden können.

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