| Melanie Höhn |
| 05.01.2023 17:00 Uhr |
Medienberichten zufolge begrüßen auch Organisationen wie Planned Parenthood oder American Civil Liberties Union (ACLU) den Schritt der FDA hin zu einem leichteren Zugang zu den sogenannten »Abtreibungspillen«. »Die heutige Nachricht ist ein Schritt in die richtige Richtung für gesundheitliche Chancengleichheit«, sagte Planned Parenthood-Präsident Alexis McGill Johnson in einer Erklärung. »Die Möglichkeit, die verschriebene medikamentöse Abtreibung per Post zu bekommen oder sie wie jedes andere verschriebene Medikament persönlich in einer Apotheke abzuholen, ist ein Game Changer für Menschen, die versuchen, auf eine grundlegende Gesundheitsversorgung zuzugreifen«, fügte Johnson hinzu.
Ein CVS-Sprecher sagte am Dienstag, das Unternehmen (eine der großen Apothekenketten der USA) »überprüfe die aktualisierten Zertifizierungsanforderungen für das Arzneimittelsicherheitsprogramm der FDA zur Risikobewertung und -minderungsstrategie (REMS) für Mifepriston, um die Anforderungen für die Abgabe in Staaten zu bestimmen, die die Abgabe von Medikamenten, die für einen elektiven Schwangerschaftsabbruch verschrieben werden, nicht einschränken.«
Ein Walgreens-Sprecher erklärte, dass das Unternehmen die Änderungen ebenfalls evaluiere: »Wir freuen uns darauf, die Ankündigung der FDA und das Mifepriston-REMS-Programm zu prüfen, und wir werden es unseren Apothekern weiterhin ermöglichen, Medikamente im Einklang mit Bundes- und Landesgesetzen abzugeben.«
Der Oberste Gerichtshof in den USA kippte erst im Juni das »Roe v. Wade«-Urteil, das Schwangeren seit dem Jahr 1973 das Recht auf Abtreibung sicherte. In den USA gibt es kein landesweites Gesetz, das Abtreibungen erlaubt oder verbietet. Schwangerschaftsabbrüche waren bislang aber mindestens bis zur Lebensfähigkeit des Fetus erlaubt – nach heutigem medizinischen Stand etwa bis zur 24. Woche.
Durch das Urteil des US-Gerichts dürfen nun die Bundesstaaten über das Recht auf Abtreibung entscheiden. Der mehrheitlich konservativ besetzte Supreme Court machte damit den Weg für strengere Abtreibungsgesetze frei – bis hin zu kompletten Verboten. Tausende Menschen in den USA protestierten daraufhin für das Recht auf Abtreibung.