Fazit zur größten Impfkampagne Europas |
Christina Hohmann-Jeddi |
07.06.2023 15:30 Uhr |
Dr. Georgy Genov, Verantwortlicher für den Bereich Pharmakovigilanz der EMA, ging auf die Überwachung der Impfstoffsicherheit in der Pandemie näher ein. Es sei klar gewesen, dass für die Pandemiebekämpfung eine möglichst schnelle Einführung der Impfstoffe entscheidend sein würde. Daher hatte die Agentur ein beschleunigtes Safety-Monitoring gestartet. Die Arbeit der EMA habe schon vor Zulassung der Impfstoffe begonnen, so habe sie im November 2020 einen Monitoringplan erstellt, um die zu erwartenden riesigen Mengen an Daten von den Impfkampagnen verarbeiten zu können.
Die Herstellerfirmen mussten zudem zusätzlichen Verpflichtungen nachkommen und monatliche Updates zu ihren Impfstoffen für mindestens sechs Monate nach Zulassung einreichen. Die Auswertung dieser Daten habe die EMA in Form monatlicher Sicherheits-Updates zu den Covid-19-Impfstoffen der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Insgesamt 1,7 Millionen Meldungen von potenziellen unerwünschten Impfreaktionen seien in das Pharmakovigilanz-System der EMA eingegangen. »Das Wissen zur Sicherheit der Covid-19-Impfstoffe ist immens«, sagte Genov.
Covid-19 sei keine Gesundheitsnotlage mehr, doch die Arbeit der EMA gehe weiter, betonte auch er. Die Behörde werde die Sicherheit der Coronaimpfstoffe weiterhin überwachen, so wie es für alle zugelassenen Therapeutika der Fall ist.
Eine Lehre, die Cooke aus der Coronapandemie gezogen hat, ist, dass in zukünftigen Krisen die Kommunikation mit der Bevölkerung noch weiter verbessert werden müsse. Man müsse daran arbeiten, noch verständlicher zu kommunizieren und auch in verschiedenen Sprachen. Zudem könne die Zusammenarbeit mit den nationalen Institutionen, die in den einzelnen EU-Ländern die Impfempfehlungen aussprechen, noch verstärkt werden und man könne die Planung klinischer Studien weiter optimieren. Zu Beginn der Pandemie sei eine Vielzahl von klinischen Studien zu potenziellen Covid-19-Therapeutika gestartet worden, von denen nur wenige zu aussagekräftigen Ergebnissen für Patienten geführt hätten.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.