Farbenprächtiger Seelenschmeichler |
Der japanische Mediziner Li konnte nachweisen, dass die Zahl und Aktivität der natürlichen Killerzellen im Blut schon nach einem Tag im Wald beachtlich ansteigen. Wer einen Tag lang Waldatmosphäre in sich aufnimmt, hat anschließend, so zeigt eine Studie, fast 40 Prozent mehr Killerzellen im Blut — und dieser Effekt hält etwa eine Woche an. Verbringt jemand zwei Tage im Wald, steigert sich die Zahl seiner Killerzellen sogar um 100 Prozent, und es dauert einen ganzen Monat, bis das Niveau wieder sinkt.
Der Wald kann noch mehr, wie unter anderem Untersuchungen der Universität Wien und zeigen. Bei einem Spaziergang unter Bäumen schlägt nämlich das Herz ruhiger, der Blutdruck sinkt, die Menge an Stresshormonen geht zurück und die Muskeln entspannen sich. Eine Untersuchung aus China belegt einen ähnlichen Effekt: Hochbetagte Menschen über 80 Jahre hatten seltener Bluthochdruck, wenn sie in der Nähe von Grünflächen lebten und sich häufig in der Natur aufhielten. Dazu passen Ergebnisse eines Teams von Wissenschaftlern an der Universität Chicago: Je mehr Bäume in einer Wohngegend stehen, desto seltener entwickeln die Bewohner Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck oder Diabetes. Dazu glichen die Forscher Gesundheitsdaten mit der Baumdichte eines bestimmten Häuserblocks im kanadischen Toronto ab. Demnach sank das biologische Alter der Bewohner um sieben Jahre, wenn sie rund zehn Bäume mehr in ihrer Nachbarschaft hatten.
Schon zehn Minuten in der Natur – egal ob Wald, Wiese oder Park – mindern Stress und verbessern Stimmung sowie Konzentration. Das zeigte eine Studie aus den USA mit Schülern und Studenten. Eine weitere interessante Erkenntnis zur Auswirkung von Bäumen auf die Psyche haben Wissenschaftler aus Leipzig gewonnen. Menschen, die weniger als 100 Meter von mindestens einem Baum entfernt leben, leiden statistisch gesehen seltener an Depressionen.