Experten sehen dem Herbst entspannt entgegen |
Christina Hohmann-Jeddi |
06.09.2023 18:00 Uhr |
Als größtes Problem der Intensivstationen bezeichnete Professor Dr. Stefan Kluge vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) den schon länger bestehenden Personalmangel insbesondere in der Pflege. 25 Prozent der Intensivbetten seien deshalb nicht nutzbar. »Das ist eine hohe Zahl.« Aktuell sei die Lage in den Kliniken aber stabil. Von den gut 180 Covid-19-Patienten bundesweit, die auf Intensivstationen behandelt würden, sei ein großer Teil eigentlich wegen anderer medizinischer Probleme in Behandlung.
In deutschen Kliniken werde wegen des hohen Aufwands und der hohen Kosten nicht mehr generell auf das Coronavirus getestet, sondern nur noch bei Vorliegen von Atemwegssymptomen, betonte Kluge. Das gelte sowohl für das Klinikpersonal als auch für die Patienten.
»Einen guten Überblick über die Verbreitung des Virus hat man derzeit nicht«, sagte Ciesek. Die Überwachung des SARS-Coronavirus-2 falle im Vergleich zu anderen Ländern in Deutschland geringer aus. Es gebe Daten aus Sentinelpraxen, die auch für die Erfassung von anderen Atemwegserkrankungen für das RKI zuständig sind, aus Abwasseranalysen und Meldungen von positiv getesteten Krankenhauspatienten. Insgesamt ergebe sich aber kein Bild, das repräsentativ sei. Daran arbeite man noch, sagte Ciesek.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.