EU-Verbot für Isotonitazen vorgeschlagen |
Es tauchen immer wieder neue synthetisch hergestellte Substanzen auf, die nicht automatisch verboten sind. Das soll sich nun beim Opioid Isotonitazen ändern. / Foto: Getty Images/Peter Dazeley
Bei Isotonitazen handelt sich um ein starkes synthetisches Opioid vom Benzimidazol-Typ, dessen Einnahme schwere Gesundheitsschäden und in einzelnen Fällen zum Tod führen kann. Die EU-Kommission brachte das Verbot am Mittwoch auf den Weg. Das Rauschmittel ist nach Angaben der Kommission mindestens seit April 2019 in der EU erhältlich und wurde in fünf Mitgliedsstaaten nachgewiesen. Es wird im Internet als Pulver oder als Nasenspray angeboten.
In der EU werden zwei Todesfälle mit der psychoaktiven Substanz in Verbindung gebracht, in den USA und Kanada sind es bereits 21. EU-Parlament und Mitgliedsstaaten haben nun zwei Monate Zeit zur Prüfung des Vorschlags, basierend auf einer Risikobewertung der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht. Danach müsste das Verbot binnen sechs Monaten in nationales Recht umgesetzt werden.
Einer wissenschaftlichen Analyse zufolge soll Isotonitazen eine hohe Potenz und Wirksamkeit am µ-Opioid-Rezeptor haben und dort fast doppelt so stark wirken wie Hydromorphon. Damit gehört es zu den stark wirksamen Opioiden.