Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Autoimmunerkrankungen

Erste Erfolge mit allogener CAR-T-Zelltherapie

Bisherige CAR-T-Zelltherapien basieren auf autologen T-Zellen, die ex vivo mit einem rekombinanten T-Zellrezeptor ausgestattet wurden. Jetzt berichtet ein chinesisches Forscherteam über den erfolgreichen Einsatz von allogenen CAR-T-Zellen. Die Behandlung könnte dadurch weniger zeitaufwendig, kostengünstiger und nicht zuletzt sicherer werden.
AutorKontaktTheo Dingermann
Datum 07.10.2024  16:08 Uhr
Erste Erfolge bei schwer erkrankten Autoimmunpatienten

Erste Erfolge bei schwer erkrankten Autoimmunpatienten

Drei Patienten wurden mit den allogenen CAR-T-Zellen behandelt. Einer litt an einer immunvermittelten nekrotisierenden Myopathie (IMNM), die beiden anderen an einer diffusen kutanen systemischen Sklerose (dcSSc). Wegen der Seltenheit und Aggressivität dieser beiden Autoimmunerkrankungen wird mit aktuellen Behandlungsmethoden oft keine langfristige Linderung erreicht.

Die Forschenden zeigten, dass die Behandlung mit dTyU19 bei den drei Patienten zu einer sicheren und signifikanten Remission führte. Bei den IMNM-Patienten verbesserten sich Muskelentzündungen und  Muskelschwäche sichtbar, während bei den zwei dcSSc-Patienten eine deutliche Umkehrung der Haut- und Lungenfibrose zu beobachten war. Dies galt bisher als ausgeschlossen.

Nach einer einmaligen Transplantation der dTyU19-Zellen begannen diese klinisch sichtbare Effekte zu induzieren. Sie vermehrten sich und eradizierten letztlich alle B-Zellen, einschließlich der pathogenen B-Zellen, die für die Autoimmunerkrankungen mitverantwortlich waren. Die CAR-T-Zellen überlebten wochenlang in den Empfängern, bevor sie weitgehend verschwanden. Schließlich erholte sich das B-Zell-Kompartiment, wobei autoreaktive Klone nicht zurückkamen.

Die Überwachung über einen Zeitraum von sechs Monaten nach der Behandlung zeigte keine schwerwiegenden Nebenwirkungen wie ein Zytokinfreisetzungs-Syndrom oder eine GvHR, was das Potenzial dieser Therapie als sicherere Alternative zu bestehenden Behandlungen unterstreicht. Trotz dieser ermutigenden Ergebnisse sind jedoch weitere Studien mit größeren Kohorten erforderlich, um die allogenen CAR-T-Zellen für den klinischen Einsatz zu validieren.

Womöglich sicherer als herkömmliche CAR-T-Zelltherapie

Dass eine Therapie mit allogenen CAR-T-Zellen einer Therapie mit autologen Zellen aus Sicherheitsaspekten sogar überlegen sein könnte, zeigt eine Studie, die jetzt im »New England Journal of Medicine« publiziert wurde. In dieser Fallstudie berichten Forschende des Universitätsklinikums Düsseldorf über die Ausbildung eines aggressiven Lymphoms nach einer CD19-CAR-T-Zelltherapie.

Dieses letztlich tödliche, klonale, autonom proliferierende periphere T-Zell-Lymphom (PTCL) trat einen Monat nach der Behandlung eines rezidivierten primären Lymphoms des zentralen Nervensystems eines Patienten mit Tisagenlecleucel auf. Das PTCL wies eine klonale T-Zell-Rezeptor-Umlagerung auf, die bereits im Aphereseprodukt für die Herstellung von CAR-T-Zellen und sieben Monate zuvor für die autologe Transplantation nachweisbar war.

Durch die intensiven Analysen der Forschenden lässt sich die Hypothese ausschließen, dass eine Insertionsmutagenese die Ursache für die Bildung des aggressiven Lymphoms war. Es ist jedoch plausibel, dass eine CD19-induzierte CAR-T-Zellproliferation das Wachstum eines bereits vorhandenen malignen T-Zellklons in der Zellpopulation, in die der CD19-spezifische Rezeptor einkloniert wurde, erleichtert oder beschleunigt haben könnte. Eine derartige Komplikation wäre beim Einsatz einer intensiv validierten allogenen CD19-CAR-T-Zelle praktisch ausgeschlossen gewesen.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa