Ergebnisse international veröffentlicht |
Daniela Hüttemann |
15.12.2022 14:30 Uhr |
Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbands Nordrheins, wertete diese wissenschaftliche Veröffentlichung als weiteren Rückenwind für niedrigschwellige Gesundheitsangebote in den Apotheken. Er forderte: »Jetzt ist die Politik am Zug, in den Apotheken noch weitere pharmazeutische Dienstleistungen und wie anderen Ländern auch noch weitere Impfungen zu ermöglichen.« 78 Prozent der Befragten im ersten Modellprojektjahr beziehungsweise sogar 98 Prozent in der zweiten Impfsaison hatten angegeben, sich vorstellen zu können, sich auch gegen andere Erkrankungen in der Apotheke impfen zu lassen.
Aufgrund der positiven Ergebnisse der Modellprojekte in Nordrhein und anderen Bundesländern wurde die Grippeimpfungen in den Apotheken zu diesem Herbst und damit früher als geplant in die Regelversorgung der Gesetzlichen Krankenversicherung aufgenommen. Damit dürfen nun alle Apotheken, sofern dort ein Apotheker mit entsprechender Schulung arbeitet, Grippeimpfungen für Erwachsene anbieten und dies direkt mit den Krankenkassen abrechnen.
In anderen Ländern impfen Apotheker bereits seit vielen Jahren gegen Grippe und auch andere Erkrankungen. Dort werde das Impfangebot der Apotheken nicht als Konkurrenz zum Impfangebot der Ärzte gesehen, sondern als wichtige Ergänzung, schreibt der Apothekerverband. Preis hatte bereits zuvor gefordert, das Impfangebot auf andere Impfungen wie FSME und Pneumokokken auszuweiten.
Die Evaluation hatte auch die Sicherheit belegt. Es seien keine Komplikationen aufgetreten, die Impfungen in der Apotheke verliefen sicher und unkompliziert, so die Wissenschaftler.