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Coronainfektion bei Kindern

Epstein-Barr-Virus wohl am PIM-Syndrom beteiligt

Kinder können nach Coronainfektionen in seltenen Fällen schwere Entzündungsschocks entwickeln. Lange war die Ursache für dieses PIM-Syndrom unklar. Jetzt berichten Forschende aus Berlin, dass das Epstein-Barr-Virus dahinterstecken könnte.
PZ
13.03.2025  16:20 Uhr
Botenstoff TGFβ als Auslöser der Reaktivierung

Botenstoff TGFβ als Auslöser der Reaktivierung

Der Grund für die Reaktivierung seien die ungewöhnlich großen Mengen des Botenstoffs TGFβ (Transforming Growth Factor beta), die der Körper infolge der Coronainfektion produziert. Das entzündungsdämpfende Molekül hemme die Funktion der Immunzellen und drossele ihre Schlagkraft gegen EBV, berichtet das Team. Dadurch wird laut Dr. Mir-Farzin Mashreghi, stellvertretender wissenschaftlicher Direktor des DRFZ, ein sich hochschaukelndes System in Gang gesetzt: »Der Botenstoff TGFβ hindert die Immunzellen daran, das Epstein-Barr-Virus in Schach zu halten, das sich deshalb wieder vermehren kann. Daraufhin produziert der Körper mehr Immunzellen gegen das Virus, die aber weiter nicht funktionsfähig sind. Das gipfelt schließlich in einer extremen Entzündungsreaktion, die Organe schädigen und potenziell tödlich verlaufen kann.«

Bisher werden zur Behandlung von PIMS Entzündungshemmer wie Immunglobuline oder Corticosteroide eingesetzt. Die neuen Erkenntnisse deuten darauf hin, dass auch die Blockade von TGFβ gegen PIMS helfen könnte.

Dies gilt laut den Forschenden womöglich auch für Patienten mit Long Covid, denn auch hier gebe es Hinweise, dass die Reaktivierung schlafender Viren eine Rolle spielt. Zudem hingen hohe TGFβ-Spiegel bei Erwachsenen mit schweren Covid-19-Verläufen zusammen. Ob TGFβ-Hemmer bei SARS-CoV-2-bedingten Erkrankungen wirksam sind, müsse in weiteren Studien untersucht werden.

Ein Virus, viele Folgen

Die EBV-Reaktivierung kann im Körper eine ganze Menge Unheil anrichten. Sie wird mit einer Reihe von Erkrankungen, vor allem Autoimmun- und Krebserkrankungen, in Verbindung gebracht. Eine Schlüsselrolle scheint EBV bei der Entstehung von Multipler Sklerose (MS) zu spielen. Bei Lupus erythematodes, Typ-1-Diabetes und rheumatoide Arthritis könnte eine EBV-bedingte Immunfehlregulation ebenfalls beteiligt sein. Zudem wird eine EBV-Reaktivierung auch mit dem Burkitt-Lymphom, Nasopharynxkarzinom und dem Hodgkin-Lymphom in Verbindung gebracht. 

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