Epidemiekontrolle durch digitale Kontaktverfolgung |
Theo Dingermann |
06.04.2020 11:10 Uhr |
Derzeit arbeitet das Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik, Heinrich-Hertz-Institut (HHI/Fraunhofer HHI) gemeinsam mit dem Robert-Koch-Institut (RKI) noch an einer Lösung, die epidemiologisch präzise und datenschutzrechtlich sauber ausfallen soll. Die Datenermittlung wird demnach anonym mithilfe der Bluetooth Low Energy Funktechnik erfolgen. Da die Funkübertragung dieser Technologie so ineffizient ist, werden nur solche Kontakte registriert, bei denen das Virus eine Chance gehabt hätte, von einer Person auf eine andere übertragen zu werden. Die Applikation könnte schon in den kommenden Tagen, spätestens Wochen einsatzbereit sein.
Ob die Spezifikationen dieser App es zulassen, bereits bei Verdacht einer Infektion und nicht erst nach labordiagnostischer Bestätigung eine automatische Benachrichtigungskette auszulösen, wie die Modellrechnungen der Wissenschaftler aus Oxford dies als notwendig vorsehen, ist noch unklar. Sicherlich bedarf es auch diesbezüglich noch einmal einer ethischen Abwägung.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.