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Fibromyalgie

Entzündung des Gehirns mögliche Ursache

Patienten mit Fibromyalgie-Syndrom leiden unter chronischen Schmerzen, Schlafstörungen und Fatigue. Die Ursache der Beschwerden ist jedoch unbekannt, sodass Betroffene sich teilweise gegen den Vorwurf wehren müssen, ihre Symptome seien bloß eingebildet. Jetzt haben Wissenschaftler eine mögliche Ursache der Fibromyalgie gefunden: eine ausgedehnte Entzündung des Gehirns.
Annette Mende
15.11.2018  16:34 Uhr

An der Studie, die im Fachjournal »Brain, Behaviour, and Immunity« veröffentlicht ist, wirkten zwei Arbeitsgruppen mit: eine um Dr. Daniel S. Albrecht von der Harvard Medical School in Boston und eine um Dr. Anton Forsberg vom Karolinska Institut in Stockholm. Die Gruppen hatten sich zunächst unabhängig voneinander daran gemacht, Patienten mit Fibromyalgie-Syndrom anhand einer kombinierten MR/PET-Untersuchung auf eine mögliche Neuroinflammation zu untersuchen. Eine solche war schon länger als Ursache für die Erkrankung vermutet worden. Als die Forscher von der Arbeit des jeweils anderen Teams erfuhren, taten sie sich für die gemeinsame Studie zusammen. So wurden letztlich 31 Patienten und 27 gesunde Kontrollen untersucht.

Als Nachweis der Neuroinflammation diente ein PET-Tracer, der an das Protein TSPO bindet, das von aktivierten Gliazellen überexprimiert wird. In einer früheren Studie hatte die Bostoner Gruppe bereits mit demselben Marker eine Neuroinflammation bei Patienten mit chronischem Rückenschmerz nachgewiesen. Bei den Fibromyalgie-Patienten, nicht aber bei den Kontrollen, fanden die Forscher nun ebenfalls Belege für eine Neuroinflammation. Diese war im Vergleich zu den Rückenschmerz-Patienten zudem auf mehr Gehirnregionen verteilt, ein Befund, den sich die Forscher mit den komplexeren Symptommustern bei Fibromyalgie erklären.

TSPO-Level im Gyrus cingulus – eine Hirnregion, die mit der Verarbeitung von Emotionen assoziiert ist – korrelierten bei den Patienten mit dem Grad an Fatigue. Eine Neuroinflammation in dieser Hirnregion war bereits in früheren Untersuchungen bei Patienten mit chronischer Fatigue gesehen worden. »Der Nachweis objektiver neurochemischer Veränderungen in den Gehirnen von Patienten mit Fibromyalgie sollte dazu beitragen, das nach wie vor vorhandene Stigma abzubauen, das viele Patienten tragen. Ihnen wird häufig gesagt, dass sie sich ihre Symptome nur einbilden und sie in Wirklichkeit gar nichts haben«, sagt Seniorautor Dr. Marco Loggia in einer Mitteilung des Massachusetts General Hospital. Angesichts momentan nicht vorhandener ursächlicher Behandlungsoptionen hoffen die Forscher, einen Ansatzpunkt für bessere Therapeutika identifiziert zu haben.

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