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Erdnussallergien vermeiden

Empfehlung zur frühen Allergenexposition hat sich bewährt

Seit 2015 wird in den USA in Leitlinien empfohlen, bereits Säuglinge mit Erdnussallergenen zu exponieren, um das Risiko für eine Allergie zu senken. Jetzt wurde untersucht, wie sinnvoll diese Empfehlung ist.
AutorKontaktTheo Dingermann
Datum 21.10.2025  15:00 Uhr
Deutliche Risikoreduktion durch frühes Füttern von Erdnussprodukten

Deutliche Risikoreduktion durch frühes Füttern von Erdnussprodukten

Tatsächlich ließ sich im Vergleich zum Zeitraum vor Einführung der Leitlinien eine signifikante Abnahme der Raten an IgE-vermittelten Nahrungsmittelallergien zeigen. Für die Erdnussallergie zeigte sich eine Abnahme der Inzidenz von 0,79 Prozent auf 0,53 Prozent. Das entspricht einer Risikoreduktion von 35 Prozent (HR 0,65). Für beliebige IgE-vermittelte Nahrungsmittelallergien zeigte sich ein Rückgang der Inzidenz von 1,46 Prozent auf 1,02 Prozent, entsprechend einer Risikoreduktion von 31 Prozent (HR 0,69).

Nach Veröffentlichung der Zusatzleitlinie 2017 sank die Inzidenz einer Erdnussallergie weiter auf 0,45 Prozent, entsprechend einer Risikoreduktion von 45 Prozent (HR 0,55). Zudem nahm der Anteil von Kindern mit zwei oder mehr Allergien um 29 Prozent ab, während die Inzidenz für eine atopische Dermatitis im gleichen Zeitraum um 47 Prozent zunahm.

Somit bestätigen die Ergebnisse der Studie, dass das Prinzip der immunologischen Toleranz genutzt werden kann, wenn bereits Säuglinge mit allergenen Lebensmitteln konfrontiert werden. Dies gilt besonders für Risikokinder.

Andererseits fällt auf, dass trotz der Rückgänge die Effektstärken deutlich geringer ausfallen, als dies im Rahmen der LEAP-Studie, die die Entwicklung ja angestoßen hatte, beobachtet wurde. Dies führen die Forschenden nachvollziehbar auf die heterogene Umsetzung der Leitlinien in der Praxis zurück. Nur etwa 30 Prozent der Pädiater und 65 Prozent der Allergologen implementierten die Empfehlungen aus dem Jahr 2017 vollständig.

Dennoch liefert die Arbeit den bislang stärksten bevölkerungsbasierten Nachweis, dass die Empfehlung der frühen Nahrungsmittelgabe in den USA tatsächlich die Zahl klinisch diagnostizierter Lebensmittelallergien senken konnte. Besonders die additiven Effekte nach 2017 unterstreichen den Nutzen frühzeitiger Exposition gegenüber Erdnuss, Ei und Milch.

In Deutschland gelten ähnliche Empfehlungen: In der S3-Leitlinie Allergieprävention wird zur Prävention der Hühnereiallergie empfohlen, durcherhitztes Hühnerei mit der Beikost einzuführen und regelmäßig weiterzugeben. Die Empfehlung zur Erdnussgabe ist dagegen zurückhaltend formuliert: »In Familien mit bereits bestehendem regelmäßigem Erdnusskonsum kann zur Prävention einer Erdnussallergie bei Säuglingen mit atopischer Dermatitis die regelmäßige Gabe von erdnusshaltigen Nahrungsmitteln in altersgerechter Form (wie Erdnussbutter) mit der Beikost erwogen werden.« Vor der Einführung müsse aber insbesondere bei Säuglingen mit moderater bis schwerer AD eine klinisch relevante Erdnussallergie ausgeschlossen werden.

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