EMA empfiehlt LP.8.1 als Zielvariante |
| Theo Dingermann |
| 19.05.2025 12:00 Uhr |
Die Covid-19-Impfstoffe für die Saison 2025/2026 sollen an die Variante LP.8.1 angepasst werden, empfiehlt die EMA. / © Getty Images/Comezora
Am Samstag veröffentlichte die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) eine neue Empfehlung zur Änderung der antigenen Zusammensetzung der zugelassenen Covid-19-Impfstoffe für die Verwendung während der Impfkampagne 2025/2026. Auf Grundlage neuester wissenschaftlicher und epidemiologischer Erkenntnisse empfiehlt die EMA, neue Impfstoffe auf Basis der Virusvariante LP.8.1 herzustellen. LP.8.1 stellt derzeit die evolutiv am besten angepasste und klinisch relevante Zielstruktur für künftige Impfstoffe dar.
Zur Erarbeitung der Empfehlung hat die ETF nicht nur die Weltgesundheitsorganisation (WHO), internationale Partner und Inhaber von Marktzulassungen für Covid-19-Impfstoffe konsultiert, sondern auch eine Vielzahl von Daten ausgewertet, darunter Daten zur Entwicklung des Virus und Daten aus Tierversuchen zu den Effekten von Impfstoffkandidaten, die gegen LP.8.1 gerichtet sind.
Die Virusentwicklung fokussiert sich aktuell auf Varianten der JN.1-Abstammung. Zwei zentrale Subvarianten stehen im Fokus:
Beide Varianten gehören zur BA.2.86-Linie (Omikron-Subvariante), die sich antigenisch deutlich von der früher dominanten XBB-Linie (2023) unterscheidet.
LP.8.1 zeigt gegenüber XEC sechs zusätzliche Spike-Mutationen, eine erhöhte Bindungsaffinität zum ACE2-Rezeptor, was die Übertragbarkeit erhöht, und eine ausgeprägte humorale Immunflucht ermöglicht. In dieser Hinsicht unterscheidet sich LP.8.1 deutlich von anderen Sublinien, darunter LF.7.2.1, MC.10.1 und NP.1.
Aufgrund ihrer evolutionären Fitness und globalen Verbreitung empfiehlt die EMA die LP.8.1-Variante als bevorzugte Variante für künftige Impfstoffe. Allerdings bleiben auch Alternativvarianten aus der JN.1-Familie zulässig, sofern dies wissenschaftlich begründet werden kann.
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