Pharmazeutische Zeitung online
Russischer Covid-19-Impfstoff

Einzeldosis von Sputnik V löst gute Antikörperreaktionen aus

Eine einzige Dosis des Sputnik V- Impfstoffs scheint eine signifikante Antikörperantworten gegen SARS-CoV-2 zu induzieren. Dies ist das Ergebnis einer Studie von Wissenschaftlern aus Argentinien, die jetzt in der Zeitschrift »Cell Reports Medicine« veröffentlicht wurde.
Theo Dingermann
14.07.2021  18:00 Uhr

Die Versorgung der Weltbevölkerung mit Impfdosen zum Schutz vor einem schweren Covid-19-Verlauf rückt immer stärker in den Fokus des öffentlichen Interesses. Helfen könnte hierbei die Abwandlung etablierter Impfschemata dahingehend, dass die Impfdosen für den Einzelnen reduziert werden. Dass dies nicht nur ein theoretisches Denkmodell, sondern ein durchaus gangbarer Weg sein kann, konnte kürzlich am Beispiel des mRNA-Impfstoffs der Firma Moderna dokumentiert werden. Die Möglichkeit einer Dosisreduktion des Biontech/Pfizer-Impfstoffs wird zudem in einer aktuell laufenden klinischen Studie überprüft.

Eine aktuelle Untersuchung eines argentinischen Forscher-Konsortium, die in der Zeitschrift »Cell Reports Medicine« publiziert wurde, zeigt nun, dass auch bereits durch eine einzelne Dosis den russischen Sputnik-V-Impfstoffs eine signifikante Antikörperantworten gegen SARS-CoV-2 induziert wird.

Sputnik V-Impfstoffdesign

Der Sputnik V-Impfstoff (Gam-COVID-Vac) ist konzipiert als ein kombinierter Vektorimpfstoff, bei dem zwei rekombinante Adenovirus (rAd)-Typen, Ad 26 und Ad5, für die erste und zweite Impfung eingesetzt werden. Gemäß einer Phase-III-Studie, die im Fachjournal »The Lancet« publiziert wurde, entfaltet dieses Zwei-Dosis-Protokoll eine Wirksamkeit gegen Covid-19 von 91,6 Prozent.

Unbeantwortet war bisher die Frage, ob nicht auch eine einzelne Dosis dieses Impfstoffs ausreichend wirksam sein könnte. Sollte dies der Fall sein, stünden 100 Prozent mehr Dosen des Sputnik-V-Impfstoffs zur Verfügung, was für die öffentliche Gesundheit ein enormer Gewinn darstellen würde.

Um diese Frage zu beantworten, untersuchten die argentinischen Wissenschaftler die Antikörperantworten und die virale Neutralisierungskapazität bei Studienteilnehmern, die eine oder zwei Dosen Sputnik V erhalten hatten. 227 der Probanden waren von einer vorhergehenden SARS-CoV-2-Infektion genesen. 62 Teilnehmer waren zum Zeitpunkt der Impfung immun-naiv. Plasmaproben wurden zu drei Zeitpunkten genommen: vor der Impfung (Baseline), 21 Tage nach der ersten Dosis und 21 Tage nach der zweiten Dosis.

Vielversprechende Resultate

Generell konnte eine hohe Serokonversionsrate bereits nach einer einzigen Impfstoffdosis nachgewiesen werden. Bei insgesamt 94 Prozent der immune-naiven Probanden wurden spezifische Anti-Spike-Antikörper-Reaktionen induziert. Die Antikörper besaßen eine 90-prozentige neutralisierende Kapazität gegen das ursprüngliche Wuhan-Virus.

Der immun-induzierende Effekt war noch einmal deutlich stärker ausgeprägt bei Probanden, die vor der Impfung mit dem Sputnik-V-Impfstoff bereits seropositiv waren. Bei diesen Genesenen wurde durch die einmalige Impfung schnelle und robuste Immunantworten ausgelöst, deren Titer an neutralisierenden Antikörpern deutlich höher lagen als bei den seronegativen Teilnehmern, die sogar zwei Dosen des Impfstoffs erhalten hatten.

Keine Aussagen erlauben die Studienergebnisse zum Infektionsschutz gegen SARS-CoV-2 der durch die Impfung induzierten Antispike-Antikörper. Auch lassen sich aus der Studie keine Wirksamkeitsaussagen zum Schutz vor schweren Covid-19-Verläufen ableiten. Hierzu sind entsprechend konzipierte Wirksamkeitsstudien erforderlich.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa