Einstimmiges Votum für Gedisa-Vertrag |
Juliane Brüggen |
04.04.2025 09:52 Uhr |
In seinem Bericht blickte Francke auf das Jahr 2024 zurück, das er mit einer Achterbahnfahrt verglich. Zunächst noch zuversichtlich, habe das Skonti-Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) die Apothekerschaft überrascht. Im Juni folgte der nächste Schock: Der Referentenentwurf des Apotheken-Reformgesetzes, das unter anderem die »Apotheke ohne Apotheker« möglich machen sollte – »ein Frontalangriff auf die Säulen unseres Apothekensystems«, so Francke, der seit Dezember 2024 auch Vorstandsmitglied des Deutschen Apothekerverbands (DAV) ist. »Wir waren regelrecht auf den Kopf gestellt«, die Achterbahn im Looping hängengeblieben.
Es gab auch Zeit für Fragen und Diskussionen mit den anwesenden Mitgliedern. / © Apothekerverband Rheinland-Pfalz
Der Verband habe daraufhin eine Liste mit 17 Forderungen und Vorschlägen initiiert, es ging unter anderem um Honorar, elektronische Patientenakte (EPA), Telepharmazie, Rezeptur und Notdienste. Mit diesen sei man – gemeinsam mit der Landesapothekerkammer – an die politischen Verantwortlichen herangetreten und habe viele konstruktive Gespräche geführt, unter anderem mit dem Ministerium für Gesundheit in Rheinland-Pfalz. Schnell sei klargeworden, dass es alle Kolleginnen und Kollegen braucht, um auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene Botschaften zu senden. Er bedankte sich für das Engagement der Mitglieder. »Das hat ausdrücklich und hervorragend geklappt. Es gab unendlich viele konstruktive Gespräche und breiteste Rückmeldung von den Entscheidungsträgern.«
Aus den Gesprächen heraus habe man das Forderungspapier weiterentwickelt und auf fünf zentrale Punkte komprimiert, darunter, die Apotheke als erste Anlaufstelle bei einfachen Erkrankungen zu etablieren, Telemedizin und Präventionsaufgaben zu fördern sowie mehr Handlungsfreiheit bei Nichtverfügbarkeit sowie in Form eines »Apothekerrezepts« zu gewähren. Außerdem forderten Verband und Kammer Sofortmaßnahmen, etwa die Aufhebung des Skonti-Urteils, Honorarerhöhung und eine zusätzliche Vergütung für neue pharmazeutische Dienstleistungen. »Die Forderungen sind bis heute unverändert«, so Francke.
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