Einstimmige Forderung nach Honorarerhöhung |
Ev Tebroke |
28.09.2023 17:15 Uhr |
Die wirtschaftlich angespannte Lage schlägt sich aus Sicht der Apothekerschaft auch in der steigenden Zahl der Apothekenschließungen nieder. Seit einigen Jahren schließen demnach jährlich über 300 Apothekenbetriebe und dies mit sich beschleunigender Tendenz. Allein im ersten Quartal 2023 verringerte sich die Zahl damit um 129. Die Zahl der Apotheken in Deutschland lag zum Ende des ersten Quartals 2023 bei 17.939. Es zeige sich, »dass die aktuelle Apothekenhonorierung nicht in der Lage ist, eine angemessene Wirtschaftlichkeit umfassend sicherzustellen«.
Dies verstärke zudem den Nachwuchsmangel. Denn die schlechte wirtschaftliche Situation schaffe Planungsunsicherheit für junge Pharmazeuten, eine Tätigkeit in einer öffentlichen Apotheke aufzunehmen oder vielmehr eine Apotheke selbstständig zu betreiben. »Nur wenn die Wirtschaftlichkeit der Apotheke sichergestellt ist, kann die Versorgung mit Arzneimitteln durch inhabergeführte Apotheken zukunftssicher aufgestellt werden. Dafür muss die Politik verlässliche Rahmenbedingungen vorgeben«, heißt es in der Begründung.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte bei seinem DAT-Videoauftritt andere Pläne kundgetan, was die im Koalitionsvertrag in Aussicht gestellte Stärkung der Vor-Ort-Apotheken betrifft. Eine Erhöhung des Fixums kam dabei nicht vor, stattdessen will er etwa pharmazeutische Tätigkeiten wie Beratung und Prävention besser vergüten. Die Apotheken-Reform soll nach Plänen des BMG bis Herbst 2024 umgesetzt sein.