Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Schaper & Brümmer

Einstiges Start-up für Phytotherapie wird 100

Lange Zeit basierte der Einsatz von Wurzeln, Blüten und Blättern auf Erfahrungswissen – bis die modernen Naturwissenschaften eine empirische Basis schufen. Einer der Vorreiter dieser Entwicklung war das Phytopharmaka-Unternehmen Schaper & Brümmer. Heute kann es auf eine hundertjährige Firmengeschichte zurückblicken.
AutorKontaktElke Wolf
Datum 14.08.2023  07:00 Uhr

Dachböden als Trockenlager

Mit Kriegsbeginn wurden Erich Schaper sowie mehrere Mitarbeiter eingezogen und unternehmenseigene Fahrzeuge beschlagnahmt, was die Firma in existenzielle Schwierigkeiten stürzte. Einer Schließungsorder der NSDAP zwecks Mobilisierung von Arbeitskräften entging das Unternehmen nur knapp durch den Nachweis devisenträchtiger Exportaufträge sowie durch Wehrmachtsaufträge für Arzneimittel wie einer pflanzenbasierten Frostschutzsalbe. »In diesen schweren Zeiten hat der ganze Ort geholfen, den Betrieb am Leben zu halten«, erzählte Wolcke, »schriftlich festgehalten ist etwa, dass in der Gaststätte »Deutsches Haus« regelmäßig 120 Frauen und Mädchen die Frostsalbe in Dosen abfüllten. Oder dass das Dach des Ringelheimer Schlosses und viele andere kleine Dachböden als Trockenlager dienten.«

Obwohl im Krieg bis auf die Firmenzentrale in Ringelheim alle Niederlassungen – etwa in Berlin, Leipzig, München und Stuttgart – zerstört und Rohstoffe knapp waren, konnte das Unternehmen die Produktion aufrechterhalten und Apotheken, Lazarette und Krankenhäuser mit Arzneimitteln beliefern. Von der Demontage der Fabrik durch die Alliierten blieb Schaper & Brümmer verschont; es erhielt recht früh eine Produktionserlaubnis und Reisegenehmigung der britischen Militärregierung und konnte so über die englische Besatzungszone hinaus beliefern. Ab 1949 war die Umsatzkurve wieder steigend.

Aus Erfahrung wird Wissen

Bereits um 1950 herum, also lange bevor das deutsche Arzneimittelgesetz es verlangte, hatte Schaper & Brümmer den Anspruch, Zusammensetzung, Wirksamkeit und Verträglichkeit der eigenen pflanzlichen Präparate wissenschaftlich zu untermauern – bislang basierte die Anwendung entsprechender Zubereitungen auf Erfahrungswissen und Überlieferung. »Erich Schaper erkannte, dass tradiertes Wissen nun wissenschaftlich aufgearbeitet werden muss«, beschrieb Wolcke den Weitblick des Firmengründers. Eine »Wissenschaftliche Abteilung« wurde etabliert, um den Wirkungsweisen und pharmakologischen Eigenschaften von mehr als 200 Ringelheimer Produkten auf den Grund zu gehen.

Schon früh legten die Firmengründer Wert auf die Zusammenarbeit mit externen Instituten und Universitäten. Die bereits zuvor verkleinerte Produktpalette reduzierte sich im Lauf der Jahre weiter, ab Mitte der 1960er-Jahre konzentrierte sich das Unternehmen auf seine Umsatzgaranten Esberitox, Cystinol und Remifemin® mit Traubensilberkerze (»Remi« steht für »Ringelheimer Eigenmischung«), das 1956 auf den Markt kam.

1970 übernahm nach dem Ausscheiden von Albert Brümmer und dem Tod von Erich Schaper dessen Sohn, der Diplom-Chemiker Hans-Henning Schaper, die Leitung des Unternehmens. Er setzte stringent die bereits begonnene Rationalisierung, Automatisierung und Modernisierung des Betriebs fort und forcierte die Forschung. Er war es auch, der die viele Jahre stattfindenden »Ringelheimer Gespräche« initiierte, ein über die Landesgrenzen hinaus bekanntes Ärztetreffen zum Austausch von Erfahrungen aus Forschung und Praxis.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa