Einige Berliner Apotheken können täglich Nuvaxovid bestellen |
In einem Impfvial der Novavax-Vakzine sind 10 Impfdosen enthalten. In Berlin können einige Apotheken diese Vials auch für die eigene Impfkampagne bestellen. / Foto: Getty Images/Carsten Koall
Am vergangenen Freitag ist eine erste Lieferung des Novavax-Impfstoffs in der Bundeswehrapotheke im niedersächsischen Quakenbrück angekommen. Insgesamt 1,4 Millionen Dosen wurden am Wochenende dann auf die verschiedenen Bundesländer verteilt. Dort wiederum wird der proteinbasierte Covid-19-Impfstoff nun hauptsächlich in den Impfzentren angeboten, oftmals zunächst für medizinisches und pflegerisches Personal. Allerdings ist die aktuelle Nachfrage nach dem Impfstoff in den meisten Bundesländern bislang eher verhalten. Der Deutsche Hausärzteverband sieht die Hoffnung auf einen erneuten Anstieg der Impfquote durch den neuen Impfstoff laut einer Mitteilung der Deutschen Presse-Agentur zudem skeptisch. »In den Praxen gibt es bislang nur vereinzelte Nachfragen von Patientinnen und Patienten zu dem Novavax-Impfstoff«, sagte der Vorsitzende Ulrich Weigeldt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Zudem hat das Land Berlin bei der Verteilung der Novavax-Vakzine dem Vernehmen nach einen alleinigen Sonderweg gewählt. Von der ersten Fuhre erhielt das Land Berlin zunächst 63.000 Impfdosen. Die Hälfte ist laut einer Information der Senatsverwaltung für Gesundheit für die Impfstellen in Tegel und Lichtenberg eingeplant. Die andere Hälfte verteilt sich auf den ambulanten Sektor, also die Arztpraxen, aber auch die Apotheken und die Berliner Krankenhäuser.
Die Apothekerkammer Berlin informierte zudem, dass die Belieferung des Novavax-Impfstoffs Nuvaxovid® allein durch den Großhändler Sanacorp Pharmahandel in Potsdam voraussichtlich zunächst bis Kalenderwoche 11, also bis Mitte März, erfolgen soll. Damit können nur Berliner Apotheken, die bei Sanacorp bereits bestellen, seit dem 25. Februar Nuvaxovid bestellen. Hierfür gibt es auch eine eigens eingerichtete E-Mail-Adresse: novavax_potsdam(at)sanacorp.de
Für die Bestellungen in Berlin dürfen allerdings jeweils wöchentlich 10 Vials (100 Dosen) von Nuvaxovid pro Arzt oder Apotheke bestellt werden, informierte die Kammer. Erste Bestellungen und Auslieferungen sind schon erfolgt. Der Bestellrhytmus kann laut Kassenärztlicher Vereinigung Berlin allerdings täglich erfolgen. Ärzte und Apotheken können bis 14 Uhr jeweils Novavax bestellen, die Auslieferung von Sanacorp an die Apotheke erfolgt dann am folgenden Werktag, so die KV in einer Mitteilung. Eine Bereitstellung von Nuvaxovid im Rahmen der wöchentlichen Impfstofflieferungen des Bundes ist nicht vor April 2022 vorgesehen, heißt es weiter.
Fraglich ist aber, warum in Berlin ein solcher Sonderweg gewählt wurde. Nachgefragt bei der Senatsverwaltung für Gesundheit, erklärte eine Sprecherin der PZ, dass das Bundesministerium für Gesundheit das Land Berlin aufgefordert habe, genau einen Großhandel zu nennen, an den der Impfstoff gehen soll. Das Land Berlin hat den Großhandel Sanacorp gewählt. Als Erklärung dazu heißt es, dass in Berlin das Deutsche Rote Kreuz (DRK) die Impfstoff-Logistik durchführt. Dafür hat das DRK eine Apotheke vertraglich eingebunden, die in Kooperation die Kommissionierung für die mobilen Impfteams und die Impfzentren durchführt. Diese Apotheke habe Sanacorp als ihren Hauptgroßhandel, so die Sprecherin weiter. Entsprechend wurde auch die Sanacorp als einziger Großhandel ausgewählt, den Novavax-Impfstoff zu bestellen und zu erhalten. »Da Sanacorp zu den großen Vollsortimentern gehört, bestanden auch aus hiesiger Sicht keine Zweifel an der fachlichen Eignung«, betonte die Sprecherin.
Für die Novavax-Bestellungen in Berlin gelten folgende PZNs:
Zudem steht mittlerweile das Abrechnungsmodul bezüglich der Covid-19-Impfungen im Apothekenportal des Deutschen Apothekerverbands zur Verfügung. Alle Apotheken, die in der eigenen Offizin impfen und das Portal für das Impfquotenmonitoring genutzt haben, können das Abrechnungsmodul nun nutzen. Das Modul kann unter Übersicht, Impfportal, Covid-19 aufgerufen werden. Wie die Abrechnung genau erfolgt, hatte die PZ bereits erläutert.
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Anmerkung der Redaktion: Die Information, dass wöchentlich 10 Vials pro Arzt oder Apotheke bestellt werden können, wurde am 03. März entsprechend aktualisiert und ergänzt.