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Raucherentwöhnung

Eine längere Vareniclin-Behandlung bringt nichts

Steigt die Tabak-Abstinenzrate, wenn entwöhnungsbereite Raucher Vareniclin (Champix®) 24 statt der üblichen 12 Wochen einnehmen? Oder bringt es etwas, zusätzlich Nikotin-Pflaster zu kleben? Leider nein, zeigt eine aktuelle Studie.
Daniela Hüttemann
29.12.2021  18:00 Uhr

In einer randomisierten Studie mit 1251 Teilnehmern, die täglich mindestens fünf Zigaretten rauchten, wurde untersucht, ob sich die Quote der langfristig rauchfreien Probanden mit verschiedenen Therapie-Konstellationen mit Vareniclin verbessern lässt.

Normalerweise startet die Vareniclin-Therapie eine bis zwei Wochen vor dem geplanten Tag der letzten Zigarette und soll über zwölf Wochen fortgeführt werden. »Bei Patienten, die am Ende der zwölf Wochen das Rauchen erfolgreich aufgegeben haben, kann eine weitere Behandlung über zwölf Wochen mit zweimal täglich 1 mg Champix zur Aufrechterhaltung der Abstinenz in Erwägung gezogen werden«, heißt es in der aktuellen Fachinformationen.

Die neue Studie aus den USA, die kürzlich im Fachjournal »JAMA« veröffentlicht wurde, zeigte jedoch keinen Benefit für die längere Therapie. Gruppe 1 und 2 erhielten eine zwölfwöchige Vareniclin-Therapie, wobei Gruppe 2 zusätzlich Nikotin-Pflaster klebte. Gruppe 3 und 4 wurden über 24 Wochen mit Vareniclin behandelt, Gruppe 4 zusätzlich mit Nikotin-Pflaster. Ein Jahr nach Studienbeginn gab es jedoch zwischen keiner der vier Gruppen stastistisch signifikante Unterschiede bei der Abstinenz. Etwa jeder Vierte jeder Gruppe hatte es geschafft, ein Jahr lang rauchfrei zu leben (Gruppe 1: 25,1 Prozent, Gruppe 2: 23,6 Prozent, Gruppe 3: 24,4 Prozent, Gruppe 4: 25,1 Prozent).

»Diese Ergebnisse sprechen nicht für eine Kombination aus Vareniclin und Nikotin-Pflaster im Vergleich zu einer Vareniclin-Monotherapie oder für eine 24-wöchige im Vergleich zu einer 12-wöchigen Behandlung zur Raucherentwöhnung«, folgern die Autoren um Timothy B. Baker vom Center for Tobacco Research and Intervention der University of Wisconsin in Madison, USA.

Vareniclin bindet mit hoher Affinität und Selektivität an die neuronalen α4β2- nikotinergen Acetylcholinrezeptoren. Dabei konkurriert es mit Nikotin um die gleiche Bindungsstelle bei einer höheren Affinität und blockiert ihn so für Nikotin. Eine Stimulation des Dopamin-Systems durch Nikotin und damit ein Belohnungs- und Verstärkungseffekt bleiben dadurch aus.

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