Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Krebs

Eine Krankheit, die auch gendert

Männer erkranken häufiger an Krebs als Frauen. Frauen haben bei Krebstherapien meist mehr unter Nebenwirkungen zu leiden als Männer. In der Onkologie gibt es viele geschlechtsspezifische Unterschiede. Diese werden zurzeit aber nur wenig berücksichtigt.
AutorKontaktAnnette Rößler
Datum 23.02.2024  12:26 Uhr

Mehr Nebenwirkungen der Krebstherapie bei Frauen

Während für Frauen also beim Krebsrisiko generell ein Vorteil gegenüber Männern besteht, sind sie dafür bei der Krebstherapie häufig im Nachteil, weil sie diese weniger gut vertragen. »Mittlerweile gibt es etliche Arbeiten, die zeigen, dass Frauen meistens häufiger und/oder stärker von Nebenwirkungen der Therapie betroffen sind als Männer«, sagte Letsch. Dadurch könnten Frauen teilweise weniger Behandlungszyklen erhalten als Männer, was aber in Studien oft nur unzureichend dokumentiert werde.

Die Frage, ob weibliche Patienten tendenziell überdosiert seien und für eine optimale Wirkung eigentlich weniger Wirkstoff bräuchten oder ob anders herum männliche Patienten tendenziell unterdosiert seien, kann daher anhand der verfügbaren Daten nicht beantwortet werden. Hier bestehe dringender Forschungsbedarf, so Letsch. Zurzeit gebe es nur für einen einzigen onkologischen Wirkstoff geschlechtsabhängig unterschiedliche Dosisempfehlungen, nämlich für Rituximab. Die Empfehlung, älteren Männern 500 mg/m2 statt 375 mg/m2 als Einzeldosis zu verabreichen, weil sie signifikant niedrigere Serumspiegel und ein schlechteres Outcome hatten als Frauen, basiert auf mehreren Studien, steht aber nicht in der Fachinformation.

»Sowohl in der Bioverfügbarkeit und Verteilung als auch beim Stoffwechsel und bei der Ausscheidung von Tumortherapeutika kann es Unterschiede zwischen Männern und Frauen geben«, sagte Letsch. Beispiele für Chemotherapeutika mit signifikanten Geschlechtsunterschieden in der Pharmakokinetik seien 5-Fluorouracil und Paclitaxel. Hinzu komme, dass die Empfindlichkeit des normalen Gewebes, aber auch des Tumorgewebes bei Männern und Frauen unterschiedlich sein könne, sodass die Dosis-Wirkungs- beziehungsweise Dosis-Toxizitäts-Beziehungen der einzelnen Wirkstoffe nicht zwangsläufig bei beiden Geschlechtern gleich seien.

Zu hinterfragen wäre möglicherweise auch, ob die Körperoberfläche, nach der die meisten onkologischen Wirkstoffe dosiert werden, als Maßzahl bei beiden Geschlechtern gleich gut geeignet ist. Darauf wies Privatdozentin Dr. Ute Seeland von der Berliner Charité hin. Diese Lehre könne man aus der Diskussion um den Body-Mass-Index (BMI) ziehen, über dessen Unzulänglichkeit als gesundheitlicher Risikofaktor mittlerweile Einigkeit in der Fachwelt herrscht. Deutlich aussagekräftiger als der BMI sei die metabolisch aktive fettfreie Körpermasse. Diese betrage beim Mann circa 80 Prozent des BMI, bei der Frau aber nur 65 Prozent.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa