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Sondengabe

Eine Frage des Arzneimittels 

Manchmal müssen Medikamente über eine Sonde gegeben werden. Nicht alle Arzneiformen sind dafür geeignet. Um die Wirksamkeit zu gewährleisten und Komplikationen zu vermeiden, bedarf es Fachwissen, geschultes Personal und vor allem Zeit.
Nicole Schuster
14.05.2025  07:00 Uhr

Ist das verordnete Arzneimittel derzeit notwendig und muss es zwingend über eine Sonde gegeben werden? Diese Fragen sollten als Erstes gestellt werden, bevor ein Medikament per Sonde appliziert wird. Kann der Patient trotz Sonde schlucken, ist eine orale Applikation in der Regel die sicherste und wirksamste Lösung. Bei einer Schluckstörung (Dysphagie), neurologischen Erkrankungen oder anderen gesundheitlichen Einschränkungen, die das Schlucken erschweren oder unmöglich machen, kommen zunächst alternative Applikationswege wie transdermale Pflaster, Suppositorien oder parenterale Zubereitungen in Betracht.

Ist eine enterale Gabe die einzige Option, sind Material, Innendurchmesser sowie Art und Lage der Sonde zu bedenken. Ernährungssonden können entweder im Magen oder Dünndarm platziert sein. Zu beachten ist, dass im Magen ein saures Milieu herrscht, während der pH-Wert im Dünndarm eher neutral bis alkalisch ist. Daher sollten säureempfindliche Medikamente bei Verabreichung in den Magen nicht zerteilt werden, hingegen ist ihre Gabe über eine Dünndarmsonde in der Regel unproblematisch. Bei Dünndarm- oder Zwölffingerdarmsonden sollte die gesamte Bolusmenge 50 ml nicht überschreiten, um Überlastungen zu vermeiden.

Flüssige Arzneiformen bevorzugen

Gibt es oral einzunehmende Arzneimittel auch als Lösung, Tropfen oder Saft, sollten bevorzugt diese Applikationsformen eingesetzt werden, da die Verabreichung über die Sonde einfacher ist. Bei flüssigen Arzneiformen ist vor der Applikation einiges zu prüfen. Eine hohe Osmolarität kann Krämpfe des Magenpförtners, Übelkeit und Erbrechen verursachen. Ferrosanol Tropfen haben beispielsweise eine Osmolarität von über 3500 mOsmol/l. Es wird empfohlen, die Osmolarität deutlich unter 1000 mOsmol/l zu halten. Maximal sollten Werte von 600 mOsmol, bevorzugt zwischen 300 und 400 mOsmol erreicht werden.

Dickflüssige oder hoch konzentrierte Lösungen müssen vor der Gabe mit mindestens 30 ml Wasser verdünnt werden, um die Passage durch die Sonde zu erleichtern und das Risiko von Verstopfungen zu minimieren.

Ein hoher Sorbit-Gehalt kann Magen-Darm-Beschwerden auslösen. Bei mehr als 10 g tritt meist Völlegefühl auf, bei mehr als 20 g Diarrhö. Beispielsweise erhält Pipamperon-Saft bei empfohlenen Tagesdosen oft an die 20 g Sorbitol. Suspensionen und Sirupe enthalten häufig schwer lösliche Partikel und müssen vor der Verabreichung gut geschüttelt und ebenfalls mit Wasser verdünnt werden. Nach jeder Gabe ist eine gründliche Spülung der Sonde erforderlich. Auch einige parenterale Arzneimittel können durch die Sonde gegeben werden.

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