Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign

Kinder und Allergien
-
Ein Plädoyer für mehr Dreck

Allergien müssen kein Schicksal sein – ein Vorbeugen ist nach Ansicht von Ärzten möglich. Entscheidend seien der Lebensstil und die Abhärtung im Kindesalter, sagte der Leiter des Dresdner Universitäts AllergieCentrum (UAC), Christian Vogelberg, am Rande des Deutschen Allergiekongresses in der Elbestadt.
Datum 28.09.2018  15:59 Uhr

Kritisch sehen Fachärzte mit Blick auf Allergien vor allem die Auswirkung des westlichen Lebensstils. »Wenig Bewegung, wenig Immunstimulation durch verbesserte Hygiene und geringerer Kontakt mit Bakterien führen dazu, dass das Immunsystem sehr früh fehlgeleitet wird«, erläuterte Vogelberg. »Die wichtigste Erkenntnis hinsichtlich der Allergieprävention ist, dass man den Körper nicht schützen soll vor Kontakt mit möglichen Allergenen – wie man das früher gemacht hat.«

Zu viel Hygiene kann also auch schaden. »Kinder sollten wieder im Dreck spielen und ihn auch in den Mund nehmen«, sagt der Mediziner. Und sie sollten auch möglichst früh möglichst viele Lebensmittel probieren. Denn in einer relativ frühen Lebensphase gebe es ein Fenster bei der Entwicklung für Verträglichkeit. Durch Ausprobieren entstünden weniger Allergien, zum Beispiel gegen Milch- oder Hühnereiweiß.

Umwelt hat unmittelbaren Einfluss auf das Erbgut

Für Vogelberg könnten allergische Reaktionen in Zukunft sogar der Vergangenheit angehören. »Eine Welt ohne Allergien ist möglich«, betonte er. Die Zuversicht basiere auf dem gewachsenen Verständnis zur Entstehung von allergischen Erkrankungen. »Da haben wir enorme Fortschritte gemacht.« Sie seien die Basis für Vorbeugung.

So könnten bestimmte Bakterienbestandteile sehr früh nach der Geburt zugeführt werden. Zum Beispiel in Form einer »Dreckspritze oder -Nasenspray«. Das könne das Entstehen von Fehlregulationen abwenden. Denn die Realität ist wenig erfreulich. Nahrungsmittelallergien nehmen zu, Atemwegsallergien treten bei Kindern immer früher auf. Auch das Niveau bei Asthma und Heuschnupfen stagniere unerfreulich hoch. »Ein Einjähriger, der auf Birkenpollen reagiert, ist keine Rarität mehr.«

Laut Vogelberg hat die Umwelt unmittelbaren Einfluss auf das Erbgut. Kinder sollten deshalb nicht abgeschottet werden. Der erste wichtige Schutz sei eine normale Entbindung. Bereits das Rutschen durch den Geburtskanal sei der erste Kontakt mit einem bakteriellen Umfeld – und damit gut für die Immunstimulation.

Zur Vermeidung von Allergien gebe es vielversprechende Studien, derzeit noch in der vorklinischen Phase, in absehbarer Zeit aber auch direkt am Menschen, berichtete der Präsident des Fachkongresses. Dort tauschen sich 1000 Experten, Allergologen, Internisten, Kinderärzte, Hautärzte, Arbeits- und Labormediziner sowie Ernährungsexperten über neueste Forschungsergebnisse aus. (dpa)

Foto: Fotolia/Bezus

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa