| Laura Rudolph |
| 03.11.2025 14:30 Uhr |
Doch auch denjenigen, die sich für eine Laufbahn außerhalb der Offizin interessieren, stehen bekanntlich viele Wege offen. Warum sich beispielsweise eine Karriere in der akademischen Wissenschaft lohnen kann, demonstrierte Apothekerin Professor Dr. Miriam Pein-Hackelbusch von der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe. Anhand ihres eigenen Werdegangs mit Stationen unter anderem in Hamburg, Düsseldorf und Kopenhagen legte sie dar, dass Karrierewege und Forschung nicht geradlinig verlaufen müssen und Forschung von Diversität und Kontakten lebt.
Zeit für Austausch beim Get-together / © HHU/Christoph Kawan
Wie wichtig Kontakte und Austausch für die berufliche Entwicklung seien, unterstrich auch Dr. Klaus Wening, Head of Small Molecule Technical Development beim Tiergesundheitsunternehmen Elanco Deutschland. Er riet den Studierenden, neugierig zu bleiben, lebenslang zu lernen und verschiedene Berufsbereiche kennenzulernen. Hilfreich sei dabei ein Mentor, der auf der Karriereleiter schon ein Stückchen weiter oben steht und Tipps geben kann.
Einen weiteren Karriereweg stellte Dr. Dina Kottke, CEO der SubstiCare GmbH in Düsseldorf, vor. Sie demonstrierte berufliche Möglichkeiten im Bereich der Drogenersatztherapie und zeigte, wie vielfältig die pharmazeutische Berufswelt sein kann.
Chemisch wurde es schließlich im Vortrag von Professor Dr. Klaus-Jürgen Schleifer, Vice President Molecular Design bei der BASF in Ludwigshafen. Er hob die Bedeutung von Pflanzenschutz, speziell von fungizid wirkenden Strobilurinen, für die Landwirtschaft hervor und gab Einblicke in die Forschung und Entwicklung bei einem global agierenden Unternehmen.
Nach den zahlreichen Einblicken in mögliche Karrierewege ging es um ein historisches Thema, das nachdenklich stimmte.
Dr. Frank Leimkugel, Apotheker und Professor für Geschichte der Pharmazie, beleuchtete in seinem Vortrag die zunehmende Entrechtung jüdischer Apotheker im Deutschen Reich ab 1933. Nach Boykott und Hetze folgte 1936 das Verbot für jüdische Apotheker, Apotheken zu führen, was sie zur Verpachtung oder zum Verkauf zu sehr schlechten Bedingungen zwang. 1939 folgte schließlich das vollständige Berufsverbot.